Gründüngung

Fruchtbare Böden und gute Lebensbedingungen für Nützlinge bilden die Grundlage für den Ernteerfolg. Wer die Chancen der Gründüngung und einer angepassten Fruchtfolge nutzt, kann auf Chemie im Garten verzichten und wird mit gesundem Obst und Gemüse belohnt.
Wer die Qualität des Gartenbodens verbessern möchte, sollte ihn möglichst bedeckt halten. Der Wald macht vor, wie es geht. Waldboden, der als besonders nahrhaft gilt, ist ganzjährig mit Laub bedeckt und mit Moosen, Gräsern und Wildpflanzen bewachsen.
Neben dem Mulchen hat sich die Gründüngung als geeignete Maßnahme bewährt.
Genau genommen ist die Gründüngung keine Düngung, sondern eine Methode zur langfristigen Bodenverbesserung. Besonders im biologisch bewirtschafteten Selbstversorgergarten gewinnt sie heute wieder an Aufmerksamkeit.
Unterschieden werden
Die kleinen Pflänzchen wachsen und durchwurzeln den Boden. Vor der Samenbildung werden die Gründüngungspflanzen abgemäht. Der obere Teil verbleibt als Mulch auf der Oberfläche, die Wurzeln werden nach kurzer Zeit von den Bodenlebewesen zersetzt.
Nicht winterharte Sorten frieren über den Winter ab. Sie bleiben auf der Fläche liegen. Die Reste werden zu Beginn der Gartensaison zerkleinert und in den Boden eingearbeitet.
Die Vorteile überwiegen die Nachteile der Gründüngung deutlich. Nachteilig wirken sich die zusätzlichen Kosten für das Saatgut aus. Gleichzeitig entsteht ein zusätzlicher Bearbeitungsaufwand.
Tiefwurzelnde Pflanzen kommen zum Einsatz, um den Boden zu lockern und die Qualität des schweren Gartenbodens zu erhöhen.
Geeignete Sorten für die Gründüngung zur Bodenlockerung sind:
Grundsätzlich eignen sich alle Gründüngungspflanzen, um den Boden vor Witterungseinflüssen wie Starkregen oder Hitze zu schützen und Temperaturschwankungen auszugleichen.
Geeignete Pflanzen für die Gründüngung zum Schutz vor Witterungseinflüssen sind:
Mit einer sorgfältig gewählten Gründüngung als Vorkultur oder zur Füllung von Zwischenräumen zwischen Nutzpflanzen können Sie Schädlinge gezielt bekämpfen. Zum Beispiel Nematoden, die Sellerie, Kartoffeln und Möhren schädigen, werden durch Gründüngungspflanzen vertrieben.
Geeignete Pflanzen für die Gründüngung zum Schutz vor Schädlingen sind:
Wer die Gründüngung zur Stickstoffanreicherung des Bodens nutzt, kann auf chemische Düngemittel verzichten. Die Luft enthält Stickstoff, jedoch die meisten Nutzpflanzen können ihn nur aus dem Boden aufnehmen. Eine Ausnahme stellen die Hülsenfrüchte dar. Sie können den Stickstoff aus der Luft mithilfe der sogenannten Knöllchenbakterien umwandeln und geben diesen an den Boden ab. Die nachfolgende Kultur profitiert von dem stickstoffreichen Substrat.
Geeignete Pflanzen für die Gründüngung zur Stickstoffanreicherung sind:
Bestimmte Blühpflanzen eignen sich ausgezeichnet, um den Boden einer brach liegenden Fläche zu verbessern und sie in eine Bienenweide zu verwandeln. Erfreue dich an den Blüten und den summenden Besuchern und verwöhne die nützlichen Insekten mit einem zusätzlichen Nahrungsangebot.
Als Bienenweide geeignete Gründüngungspflanzen sind
Achtung, nicht alle Pflanzen, die den Boden verbessern können, eignen sich für den Gemüsegarten! Niemals dürfen Pflanzen der gleichen Familie nacheinander an der gleichen Stelle angebaut werden.
Fruchtfolgeneutrale Gründüngungs-Sorten sind
Nicht vor Kreuzblütlern gesät werden darf
Nicht vor Hülsenfrüchtlern gesät werden dürfen
Nicht vor Korbblütlern gesät werden dürfen
Wer den Boden in seinem Garten optimal nutzen und dabei nicht zu stark beanspruchen will, sollte die Vier-Beete-Fruchtfolge kennenlernen. Die vorhandene Anbaufläche wird dabei ganz einfach in vier Beete geteilt und unterschiedlich bepflanzt.
Schema: Fruchtfolge
In jedem Jahr erfolgt der Wechsel ein Beet weiter. Auf diese Weise wird der Boden optimal genutzt und rechtzeitig wieder aufgearbeitet.
Tipp: Wenn Du die Gründüngungsfläche ganzjährig mit Bienenfutterpflanzen belegst, ist die Bestäubung deiner Nutzflanzen gesichert und einer guten Ernte steht nichts mehr im Weg.
Vor allem wenn im Hochbeet Starkzehrer wie Tomaten, Paprika, Kartoffeln, Kohl oder Zucchini angebaut werden, sinkt der Nährstoffgehalt des Bodens schnell. Auch im Hochbeet kann eine Gründüngung zur Bodenverbesserung beitragen.
Säe nach der Ernte drei bis vier verschiedene Pflanzen, die zur Gründüngung geeignet sind, auf das Hochbeet. Durch die unterschiedlichen Wurzellängen wird der Boden perfekt gelockert. Die nicht winterharten Sorten erfrieren im Winter und bleiben als Schutzschicht auf der Oberfläche liegen. Im Frühjahr werden die Pflanzenreste dann eingearbeitet. Eine Schicht frischer Pflanzerde wird darüber gegeben und das Hochbeet ist fertig für die neue Saison. Für Schwachzehrer reicht der Nährstoffgehalt nach der Gründüngung aus. Wenn Du Starkzehrer pflanzen willst, gib etwas Kompost dazu.
Weitere Informationen
Die unten aufgeführten Pflanzen passen zwar thematisch, wir raten jedoch von ihrer Anpflanzung ab. Es handelt sich um invasive Neophyten, die die Natur schädigen, indem sie die Artenvielfalt bedrohen.