Es gibt eine Reihe giftiger Pflanzen, die für Pferde schon in kleinen Mengen lebensbedrohlich sein können. Pferde haben einen sehr empfindlichen Verdauungstrakt, und die hochwirksamen Giftstoffe einiger Pflanzen lösen bei ihnen Schädigungen an Leber, Nieren, Herz oder dem Nervensystem aus.
Beispiele besonders gefährlicher Pflanzen:
Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea): Frisch und getrocknet im Heu giftig – sehr gefährlich, da es im Heu nicht mehr bitter schmeckt.
Eibe (Taxus baccata): Alle Pflanzenteile sind extrem giftig, besonders Nadeln und Samen. Schon wenige Gramm können tödlich sein.
Herbstzeitlose (Colchicum autumnale): Besonders gefährlich, wenn sie mit Heu aufgenommen wird. Führt zu schweren Verdauungsproblemen und Kreislaufversagen.
Adlerfarn (Pteridium aquilinum): Frisch oder getrocknet giftig – gefährlich bei längerem Verzehr.
Blauer Eisenhut (Aconitum napellus): Hochgiftig für Pferde, Menschen, Hunde, Katzen und andere Tiere. Er gehört zu den giftigsten heimischen Pflanzen Europas. Schon kleinste Mengen können lebensgefährlich sein. Alle Pflanzenteile sind giftig: Blätter, Wurzeln, Stängel, Samen. Auch getrocknet im Heu bleibt Eisenhut giftig – daher unbedingt von Weiden entfernen.
Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus): Die Keimlinge und Samen sind besonders gefährlich für Pferde auf Koppeln.
Warum sind diese Pflanzen so gefährlich für Pferde?
Diese Pflanzen sind besonders gefährlich, weil Pferde viele Giftstoffe nicht gut abbauen können. Ihr langer Verdauungstrakt sorgt dafür, dass bestimmte Gifte länger im Körper wirken. Zudem sind einige Pflanzen – wie Jakobskreuzkraut oder Eisenhut – auch im getrockneten Zustand im Heu giftig, was die Gefahr zusätzlich erhöht. Meist werden Vergiftungen zu spät erkannt.
Was kann ich dagegen tun?
Kontrolliere regelmäßig deine Pferdekoppeln und die Umgebung auf giftige Pflanzen.
Pflanze keine giftigen Hecken- oder Zierpflanzen in der Nähe des Stalls.
Kontrolliere auch das Heu sorgfältig auf Fremdpflanzen.
Sammle im Frühjahr und Herbst die Samen und Keimlinge problematischer Pflanzen ein.
Zeigt dein Pferd ungewohntes Verhalten oder Krankheitssymptome, wende dich umgehend an eine Tierarztpraxis.
Pferdefreundliche, ungiftige Pflanzen für Weide und Stallnähe
Blühpflanzen & Stauden:
Ringelblume (Calendula officinalis): Heilend, ungiftig, insektenfreundlich
Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus): Essbar, gut gegen Insekten
Sonnenhut (Echinacea purpurea): Stärkt das Immunsystem, ungiftig
Wiesen-Salbei (Salvia pratensis): Bienenfreundlich, sicher für Pferde
Malve (Malva sylvestris): Magenfreundlich, sanft und verträglich
Kräuter & Duftpflanzen:
Kamille (Matricaria chamomilla): Beruhigend und magenfreundlich
Pfefferminze (Mentha × piperita): Unterstützt die Verdauung
Zitronenmelisse (Melissa officinalis): Beruhigend
Thymian (Thymus vulgaris): Antibakteriell, verdauungsfördernd
Ungiftige Bäume & Sträucher:
Haselnuss (Corylus avellana): Gute Nahrungsquelle für Vögel
Weide (Salix caprea): Schmerzlindernde Rinde, beliebter Knabberbaum
Apfelbaum (Malus domestica): Spendet Schatten, liefert leckere Früchte
Sanddorn (Hippophae rhamnoides): Robust, vitaminreich, bienenfreundlich
Hainbuche (Carpinus betulus): Robust, ideal für Windschutzhecken
Weitere Maßnahmen für eine gesunde Pferdeumgebung:
Mischkultur mit Kräutern auf der Weide (z. B. Spitzwegerich, Schafgarbe, Löwenzahn) fördert die Tiergesundheit
Totholzbereiche für Insekten sorgen für natürliche Schädlingskontrolle
Pferdefreundliche Blühstreifen entlang von Ausläufen verbessern das Mikroklima und die Biodiversität