Formale Heckenpflanzen, die Du in jede gewünschte Form und Größe schneiden kannst

Der Buchsbaum ist die formelle Hecke schlechthin – spätestens nachdem er durch die streng geometrisch angelegten Gärten von Schloss Versailles schwer in Mode gekommen ist. Es gibt eigentlich nichts, was man mit ihm nicht anstellen könnte, von der niedrigen Einfassungshecke um Blumenbeete bis zur meterhohen absolut blickdichten Sichtschutzhecke um ein Grundstück herum; beim Schneiden ist von einem Kugel-Buchsbaum bis zu abstrakten geometrischen Formen praktisch alles möglich. Er festigt den Boden, der mäßig trocken bis frisch sein sollte, und steht am besten nicht zu sonnig im Halbschatten. Mit seiner frühen Blüte im März und April ist er eine gute Bienenweide, und Vögel schätzen die dichten Hecken fürs Verstecken und Nester bauen. Vorsicht: In vielen Gebieten Deutschlands verbreitet sich aktuell der Buchsbaumzünsler , dessen Raupen ganze Buchsbaumhecken kahlfressen können.

Ligusterhecken sind pflegeleicht und äußerst schnittverträglich, sodass Du sie problemlos in jede Form und Größe bringen kannst. Ein großes Plus bei den aktuellen Wetterbedingungen: Mit trockenen Sommern kommt er ohne weiteres klar. Als Hecke gepflanzt gibt Liguster einen guten Sichtschutz und Windschutz, und dank seines schnellen Wachstums sind Lücken in Hecken schnell mit Stecklingen oder Neupflanzen gefüllt. Die kleinen weißen Blüten ziehen Bienen und Schmetterlinge magisch an, und Letztere nutzen ihn häufig als Raupenfutter. Nicht anders bei den schwarzen Ligusterbeeren: Sie sind ein wichtiges Winterfutter für Vögel und Kleinsäuger.

Eibenhecken gehören eher ausnahmsweise zu den Nadelbäumen; damit sind sie wintergrün und ihr Wind- und Sichtschutz bleibt auch im Winter erhalten. Sie sind ausgesprochen anspruchslos und wachsen auf so ziemlich jedem normalen Boden; dabei kommen sie auch mit Halbschatten, Trockenheit und den Rauchgasen in der Innenstadt zurecht. Das Wachstum ist eher gemächlich, sodass Du nicht allzu oft mit der Heckenschere anrücken musst. Vögel fressen unbekümmert die für uns giftigen Samen und nutzen das dichte Gesträuch zum Nestbau und Verstecken. Ebenso interessieren sich zahlreiche Säugetiere wie Fuchs, Wiesel und Wildschwein für die roten Samenanhängsel.

Die heimische Hainbuche gilt als geradezu unkaputtbar – sie ist anspruchslos, pflegeleicht, winterhart und wird nur selten von Schädlingen und Krankheiten heimgesucht. Kein Wunder, dass sie abseits von ihrer alten Nutzung als Feldhecke sich auch im Garten großer Beliebtheit erfreut. Sie ist gut schnittverträglich und macht sich als blickdichte Grenzhecke ebenso gut wie als in Form geschnittener Solitär. Kleinsäuger wie Igel und Vögel lieben Hainbuchenhecken zum Verstecken. Zudem bieten sie einen guten Windschutz und liefern mit ihrem Herbstlaub wertvollen Kompost. Je mehr Licht eine Hainbuchenhecke bekommt, desto schneller wächst sie.

Eingriffeliger Weißdorn lässt sich nicht nur als Solitär, sondern auch als sommergrüne und schnittverträgliche Hecke pflanzen. Er gilt als ausgesprochen robust und pflegeleicht und kommt zur Not auch ohne Formschnitt klar, ohne gleich ausufernd zu werden. Der Tiefwurzler liebt einen kalkhaltigen und lehmigen Boden mit Sonne oder Halbschatten, nur Streusalz und Staunässe mag er nicht. Eine Weißdornhecke ist sommergrün, bietet aber auch noch im Winter einigen Sichtschutz. Die nicht besonders angenehm riechenden Blüten ziehen Bienen und vor allem Fliegen an, und die Blätter dienen Schmetterlingen als Raupenfutter. Für die Früchte als Winterfutter interessieren sich Vögel und Kleinsäuger. Für den Formschnitt als Solitär besonders geeignet sind auch der Kugel-Weißdorn und Säulen-Weißdorn. Ebenso für formelle Hecken geeignet sind der Zweigriffelige Weißdorn und die zahlreichen Zuchtsorten und Hybriden wie der beliebte Rotdorn.

Kornelkirschen sind dank ihrer frühen Blütezeit – oft blüht sie noch vor der Forsythie - eine wichtige Bienenweide. Im Herbst verfärbt sich das Laub in verschiedenen Tönen von Gelb und Rot und erscheinen die olivenähnlichen Früchte, die ähnlich wie Sauerkirschen schmecken. Für Vögel sind sie ein willkommenes Winterfutter. Eine Hecke aus Kornelkirsche ist pflegeleicht, gut schnittverträglich, winterhart und wird nur selten von Schädlingen oder Krankheiten heimgesucht. Zudem macht den rauchharten Pflanzen das innerstädtische Klima mit seinen Abgasen nichts aus. Neben der Wildart bekommt man im Gartenhandel jede Menge Zuchtsorten, die sich vor allem in der Laubfärbung unterscheiden. Die sommergrünen Blätter sind zudem gut kompostierbar und liefern wertvollen Humus.

Eine Apfelrosenhecke ist nicht nur ausgesprochen pflegeleicht, sie verträgt auch sommerliche Trockenphasen ohne weiteres. Praktischerweise erreicht sie mit maximal zwei Metern für die meisten Formhecken die richtige Höhe. Die zahlreichen Blüten und die daraus hervorgehenden scharlachroten Hagebutten liefern jede Menge Tierfutter; wie eigentlich alle Wildrosen ist sie eine gute Bienenweide, die auch von Hummeln und Käfern besucht wird, und die roten Früchte sind bei Vögeln als Winternahrung beliebt. Zudem bauen sie in den stacheligen und blickdichten Hecken gerne ihre Nester und suchen Unterschlupf. Dementsprechend solltest Du die formelle Hecke erst schneiden, wenn der Nachwuchs geschlüpft ist. Die weitläufigen Ausläufer müssen gegebenenfalls im Zaum gehalten werden. Von den zahlreichen im Handel erhältlichen Sorten sind die mit ungefüllten Blüten für Insekten wertvoller, da sie mehr Nektar und Pollen liefern. Die Hagebutten lassen sich auch für Marmelade, Kompott oder Früchtetee verwenden.

Schlehen pflanzte man früher als Grenzhecken zwischen Feldern und Weiden, denn die dornigen Äste sind für Mensch und Kuh undurchdringlich. Früh im Jahr liefern die Blüten reichlich Futter für die erwachende Insektenwelt; dabei ist er nicht nur bei Bienen und Schmetterlingen beliebt, sondern auch als Raupenfutter der Letzteren. Vögel schätzen den Strauch wegen seiner Dornen und Früchte – sie bauen mit Vorliebe ihre Nester in den Hecken, verstecken sich darin und nutzen die Schlehen als Winterfutter. Wegen der Ausbreitungsfreudigkeit ist meistens eine Rhizomsperre angebracht; andererseits sorgen die Ausläufer für eine gute Bodenfestigung. Der Schlehdorn hat keine besonderen Ansprüche an den Boden und kommt auch mit Trockenheit problemlos zurecht. Eine Schlehdornhecke ist zudem blickdicht und absolut windfest.

Zu viel Sonne mag unsere heimische Europäische Stechpalme nicht – als Hecke steht sie am liebsten im Halbschatten und kommt sogar mit vollem Schatten noch zurecht. Der Boden darf frisch bis mäßig trocken ausfallen, nur Staunässe mag sie überhaupt nicht. Die Wildart wird bis zu fünf Meter hoch und etwa ebenso breit; die stachelspitzigen Blätter bieten einen guten Sichtschutz und machen die Stechpalme zu einem guten Vogelschutzgehölz. Auch als Vogelnährgehölz macht sie eine gute Figur, denn die roten, für uns giftigen Steinfrüchte der weiblichen Exemplare sind ein gutes Winterfutter. Eine Ilexhecke sollte regelmäßig geschnitten werden, damit sie in Form bleibt; auch musst Du auf ihre Ausläufer achten, damit sie nicht zu viel Platz in Anspruch nimmt. Im Handel gibt es diverse Zuchtsorten mit abweichend geformten und panaschierten Blättern.

Die in Nordamerika heimische Kupfer-Felsenbirne gilt mittlerweile vielerorts als eingebürgert und zeigt, dass auch Neophyten einen Nutzen für die Tierwelt haben können. So ist der Strauch mit seinen kleinen Beeren ein gutes Vogelschutz- und Vogelnährgehölz, und die Blüten sind eine hervorragende Bienenweide. Optisch macht eine Hecke mit Kupfer-Felsenbirne ganzjährig was her: Im Frühjahr kommt der bronzefarbene Austrieb, im April die weißen Blütentrauben, und im Herbst färben sich die Apfelfrüchte dunkelrot bis schwarz und das Herbstlaub in verschiedenen prachtvollen Gelb- und Rottönen. Im Gegensatz zu anderen Felsenbirnen verträgt diese Art sowohl sauren als auch kalkhaltigen Boden, Sonne ebenso wie Halbschatten und Feuchtigkeit genauso gut wie Trockenheit. Zudem ist eine Hecke aus Kupfer-Felsenbirne blickdickt, rauchhart und gut schnittverträglich.

Für eine asiatische Art wird die Kletterhortensie bei uns reichlich von Bienen und anderen Insekten besucht; im Juni und Juli sind die riesigen Schirmrispen mit ihren duftenden Blüten für Bienen und Schmetterlinge eine Attraktion. Glücklicherweise ist sie in unseren Breiten auch winterhart, sodass man sie im Garten als formelle Hecke einsetzen kann. Besonders praktisch: Du musst sie weniger schneiden und pflegen als die meisten anderen Hortensien. Der Standort darf sonnig bis schattig ausfallen, der nährstoffreiche Boden sollte frisch bis feucht sein. Du kannst sie nicht nur zu einer Hecke heranwachsen lassen, mit der Kletterhortensie kann man auch Wände, Zäune und Pergola begrünen. Sie ist nicht nur gut schnittverträglich, regelmäßiges Schneiden sorgt auch für besonders schönen buschigen Wuchs. Als blickdichte formelle Hecken sind vor allem die wintergrünen Kletterhortensien geeignet, von denen es im Gartenhandel diverse Zuchtsorten gibt.