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Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis humos |
Wasser: | feucht |
Nährstoffe: | normaler Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | krautig |
Wuchs Konkurrenz: | sehr stark |
Höhe: | 70 - 150 cm |
Breite: | 80 - 100 cm |
frostverträglich: | bis -23 °C (bis Klimazone 6) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Wurzelausläufer: | Ausläufer |
Blütenfarbe: | rosa |
Blühzeit: | |
Blütenform: | glockenförmig, kronblättrig, radiärsymmetrisch |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | länglich |
Blatt aromatisch: | ja |
Schneckenunempfindlich: | ja |
Bestandssituation (Rote Liste): | häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 5 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 8 |
Raupen: | 9 (davon 3 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 11 |
Käfer: | 11 |
Nektarwert: | 3/4 - viel |
Pollenwert: | 2/4 - mäßig |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis subalpin (1000m-1100m1 / 1500m-2500m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Blätter Verwendung: Salat, Aroma, Gewürz, Wildpflanzensalz, Würzmus, Rauchtabakbeimischung |
Aussaat: | |
Keimer: | Lichtkeimer, Warmkeimer, Kaltkeimer |
Keimtiefe: | 0 cm |
Keimdauer: | ca. 3-6 Wochen |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Echter Baldrian (Valeriana officinalis) ist eine ausdauernde krautige Pflanze aus der Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Das bis zu anderthalb Meter hohe Kraut findet sich relaitv selten in Staudenfluren, Moorwiesen, feuchten Waldlichtungen, Gräbern und Ufern.
Unterirdisch weist er ein weithin kriechendes verzweigtes Wurzelwerk auf, aus dem sich die aufrechten, gerippten und innen hohlen Stängel erheben. Alle Blätter sind unpaarig gefiedert, unten am Stängel bis zu 20 Zentimeter lang und lang gestielt, weiter oben kürzer und zusehends sitzend. Die einzelnen saftig grünen Fiederblättchen sind ungestielt, lanzettlich mit ganzem oder grob ungleich gezähntem Rand und einer schwach behaarten Unterseite mit deutlich hevortretenden Nerven.
Beim Echten Baldrian gibt es sowohl rein weibliche als auch zwittrige Exemplare mit entsprechenden Blüten. Diese stehen endständig in großen auffälligen Schirmrispen und sind fünfzählig, 4-5 Millimeter groß und bestehen aus einem eingerollten verwachsenen Kelch und einer trichterförmigen, oft gespornten Krone mit fünf kurzen abgerundeten Lappen. Sie sind weiß bis rosa mit roten strichförmigen Saftmalen. Aus den Fruchtknoten bilden sich bis zu vier Millimeter lange braune Achänen mit einem fedrigen Pappus.
Der Echte Baldrian bevorzugt einen nassen bis wechselfeuchten, mäßig nährstoffreichen und basenreichen humosen Lehm- und Tonboden und wächst auch auf Kalkschuttböden. Halbschatten ist ihm lieber als volle Sonne.
Ein Schnitt ist beim Baldrian nur zum Entfernen alter verwelkter Triebe erforderlich – oder wenn man die Wurzeln ernten möchte.
Die Vermehrung des Echten Baldrians erfolgt am einfachsten vegetativ, indem man die Wurzelstöcke teilt. Eine Vermehrung mit Samen ist ebenfalls möglich.
Baldrian macht sich gut im nicht ganz so nassen Uferbereich eines Gartenteiches oder in feuchten Wiesen und an Bachläufen.
Die intensiv duftenden etherischen Öle dürften der Grund sein, warum die meisten Schädlinge einen großen Bogen um die Pflanze machen.
Der Nektar sitzt in den wohlriechenden kleinen Blüten des Baldrians tief in den Kronröhren, die oft einen Sporn bilden. Bestäuber sind Fliegen, Schwebfliegen, Bienen und Schmetterlinge. Die UV-sichtigen Bienen orientieren sich an den purpurroten Saftmalen, die mit zunehmendem Alter verblassen und signalisieren, dass hier die Nektarquelle langsam versiegt.
Vier Wildbienen sammeln Pollen für ihre Nachkommen, die beiden Sandbienen Andrena fulvida und Andrena congruens sowie die Furchenbienen Halictus quadricinctus und Lasioglossum subfasciatum. Fünf Schmetterlinge legen am Baldrian ihre Eier ab und nutzen die Blätter als Raupenfutter, etwa der Baldrian-Scheckenfalter (Melitaea diamina), Baldrian-Blütenspanner (Eupithecia valerianata) oder der Nierenfleck-Zipfelfalter (Thecla betulae).
Für die Verbreitung sorgt der schirmchenartige Pappus, der sich bei Feuchtigkeit einrollt und bei trockenen Wetter entfaltet, sodass ihn der Wind davontragen kann. Er schwimmt auf dem Wasser und kann auch mit den meist nicht fernen Gewässern verbreitet werden.
Den botanischen Namen hat der Baldrian vom lateinischen valens für kräftig, der deutsche soll sich vom Asen Balder der nordischen Götterwelt ableiten. Als Heilpflanze war er bereits in der Antike bekannt und wurde schon von Hippokrates und Dioskurides ausführlich beschrieben.
Die alte Heilpflanze enthält Alkaloide und etherische Öle, die beim Trocknen teilweise zu Valeriansäure zerfallen. Für die beruhigende, angstlösende und schlaffördernde Wirkung sind vor allem die darin enthaltenen sauren Sesquiterpene, Lignane, Flavonoide und Valepotriate verantwortlich. Man gewinnt sie vor allem aus der aromatischen Wurzel, die man mit Wasser oder Alkohol extrahiert.
Was auf den Menschen beruhigend wirkt, wirkt bei Katzen genau gegenteilig – der Geruch von Baldrian lässt die Samtpfoten ausflippen, ähnlich wie ihre Dosenöffner bei Alkohol- oder Cannabisrausch. Zu fressen geben sollte man ihnen Baldrianwurzel auf keinen Fall, da ihre Leber die etherischen Substanzen nicht abbauen kann und giftig für die Tiere sind. Wohlverschlossen in einem Baldriankissen oder in Form von Baldriantropfen ist der spieltrieb-weckende Rausch unbedenklich.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
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Baldrian wirkt unterschiedlich schnell, je nachdem ob man ihn in Form von Kapseln, Tabletten oder Tropfen einnimmt. Am schnellsten machen sich die Tropfen in etwas Wasser eingenommen bemerkbar. Tagsüber beruhigen sie, am Abend eingenommen fördern sie das Einschlafen und Durchschlafen. Im Gegensatz zu vielen künstlichen Schlafmitteln gewöhnt man sich nicht daran, sondern der Effekt verbessert sich erst langsam im Laufe von einer oder zwei Wochen regelmäßiger Einnahme und bleibt dann lange Zeit auf hohem Niveau. Sollte er irgendwann tatsächlich nur noch unzureichend helfen, setzt man ihn einfach für einige Tage ab, danach hilft er erneut gut beim Schlafen.
Baldrian ist eine alte Heilpflanze, die man seit der Antike vor allem wegen ihrer beruhigenden und schlaffördernden Wirkung einsetzt. Dazu verwendet man alkoholische oder wässrig-alkoholische Auszüge der Wurzel, die man zu Baldriantropfen oder Baldriankapseln und -tabletten verarbeitet. Man kann die Blätter durchaus essen, aber besonders wohlschmeckend sind sie mit ihrem streng-herben Aroma nicht.
Baldrian ist eine alte Heilpflanze, die man heutzutage vorzugsweise in Form von Tropfe, Dragees, Kapseln und Tabletten zur Beruhigung und besseren Einschlafen verwendet. Die größte Gaudi haben aber sicherlich Katzenbesitzer und vor allem ihre Tiere, für die der Geruch von Baldrian eine magische Anziehungskraft hat. Sie spielen damit herum und benehmen sich wie bei einem Vollrausch. Nur zu fressen geben sollte man ihnen nichts von der Pflanze, da die Katzenleber die etherischen Substanzen wegen der fehlenden Glucuronidierung nicht abbauen kann. Tropfen oder Baldriankissen sind hingegen völlig unbedenklich.
Baldrian hat es gerne etwas feucht. Der Boden sollte mäßig viel Stickstoff enthalten und basenreich sein, gerne auch kalkhaltig. Ein locker-frischer Lehm- und Tonboden sagt ihm am meisten zu, und der Stand sollte halbschattig sein.
Echter Baldrian ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen