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Licht: | Sonne |
Boden: | durchlässig bis normal |
Wasser: | trocken |
Nährstoffe: | normaler Boden |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Pflanzenart: | Gehölz |
Wuchs: | breit, aufrecht |
Höhe: | 3 - 8 m |
Breite: | 3 - 4 m |
Zuwachs: | 10 - 25 cm/Jahr |
frostverträglich: | bis -34 °C (bis Klimazone 4) |
Wurzelsystem: | Tiefwurzler |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | einfach |
Fruchtreife: |
Blattfarbe: | silbrig-weiß, später grün |
Blattform: | lanzettlich |
Wildbienen: | 31 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
Raupen: | 23 (davon keine spezialisiert) |
Käfer: | 2 |
ist essbar |
Früchte Verwendung: Früchte werden nach Nachreifen genießbar |
Weidenblättrige Birne (Pyrus salicifolia) ist eine nahe Verwandte unseres einheimischen Birnbaums (Pyrus communis) und gehört wie dieser zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Beheimatet ist sie in Südosteuropa und Kleinasien bis an den Kaukasus und nördlichen Iran, wo sie in trockenen lichten Wäldern und auf felsigen Hängen bis in eine Höhe von 1.800 Metern aufsteigt.
Die Weidenblättrige Birne ist ein bis zu acht Meter hoher und sechs Meter breiter sommergrüner Baum mit einer ausladenden rundlichen Krone und hängenden, meist dornig bewehrten Ästen. Der Stamm ist häufig leicht verdreht und weist eine anfangs glatte und rötliche, später dunklere und längsrissige Rinde auf. Ihre namensgebend an die von Weiden erinnernden Blätter sind lanzettlich bis schmal elliptisch, 6-9 Zentimeter lang und 0,5-1 Zentimeter breit, sehr kurz gestielt bis beinahe sitzend. Sie stehen wechselständig und sind oberseits dunkelgrün und anfangs filzig behaart, später kahl und auf der Unterseite dauerhaft dicht weiß filzig, der Rand ist glatt. Die Befilzung finden sich auch an den jungen Trieben.
Die schüsselförmigen Blüten erinnern an die des Birnbaums; sie sind zwittrig, sternförmig und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Hier erreichen sie eine Breite von zwei Zentimetern und sind cremeweiß gefärbt. Sie zeigen sich im April und Mai, wo sie in dichten Trauben zu jeweils 6-8 Exemplaren zusammenstehen. Als Knospen haben sie eine meist rote Spitze, die Kronblätter sind etwa einen Zentimeter lang und oval, die Staubblätter tragen kleine rote Staubbeutel. Aus den Fruchtknoten entwickeln sich nach der Bestäubung bis zu drei Zentimeter lange kugelige bis birnenförmige grüne Früchte. Reif werden die kurz gestielten Zierbirnen im September und Oktober; dabei verändern sie ihre Farbe von grün zu gelblich-braun oder gelb gesprenkelt.
Die Weidenblättrige Birne ist im Vergleich zur Gartenbirne noch deutlich unempfindlicher gegenüber Kälte und Trockenheit. Auf jeden Fall braucht sie ungeachtet ihrer Anspruchlosigkeit einen warmen und eher trockenen, gut durchlässigen Boden mit reichlich Licht und Sonne.
Die Weidenblättrige Birne kann ab und zu einen Formschnitt vertragen, und sie lässt sich als Zierhecke, Spalierobst oder als Kübelpflanze mit Hochstämmchen ziehen. Schiefe und überkreuzende Zweige solltest Du im späten Winter oder im zeitigen Frühjahr entfernen, ebenso wie altes Totholz. Zum Kalkulieren: Der jährliche Zuwachs liegt bei etwa 20 Zentimetern.
Mancher Gärtner wundert sich, wenn sich an dem Birnbaum in seinem Garten an einzelnen Ästen wesentlich kleinere Birnen ausbilden. Das könnte daran liegen, dass hier die Weidenblättrige Birne zum Veredeln verwendet wurde. Wegen ihrer Kälte- und Trockenheitsresistenz ist sie eine beliebte Unterlage für die meist wesentlich empfindlicheren Zuchtsorten, die zumeist mit großen Früchten, aber hoher Anfälligkeit glänzen.
Sorten lassen sich nur vegetativ und durch Pfropfung vermehren, die Wildart auch mit den Samen aus den kleinen ausgereiften Zierbirnen. Man sät sie im Herbst ins Aussaatbeet. Das Pfropfen machen die Fachmänner vorzugsweise im Winter, okuliert wird im Sommer.
Andernorts ist die Weidenblättrige Birne noch wesentlich beliebter als bei uns – man findet sie in Parks und Landschaftsgärten und als Alleebaum. Mit ihrer übersichtlichen Größe sind vor allem Sorten, allen voran die Pyrus salicifolia ‚Pendula‘, auch als Zierbirne für kleine Gärten geeignet. Ansonsten macht sich die Weidenblättrige Birne mit ihren hübschen weißfilzigen Blättern und zahlreichen prächtigen weißen Blüten vor allem als Solitärbaum gut im Garten. Man kann sie auch als Spalierbaum erziehen.
Bemerkenswert ist die Resistenz gegenüber Rauchgasen – die Weidenblättrige Birne ist damit auch für das raue und mit Abgasen belastete urbane Klima geeignet. Das erklärt auch ihren Einsatz als Straßenbaum.
In der Forstwirtschaft setzt man sie in einigen Ländern als Bodenfestiger ein, da sie selbst auf trockenen sandigen Böden noch zu wachsen vermag.
Wie bei anderen Birnen finden sich auch hier mitunter massenhaft Blattläuse an den jungen Trieben und Blättern. Andere typische Schädlinge sind Milben und Gallmücken, als Pilzerkrankungen treten Mehltau, Monilia und Birnenschorf auf.
Die Weidenblättrige Birne ist besonders empfindlich gegenüber Feuerbrand, einer durch das Bakterium Erwinia amylovora hervorgerufenen Welke. Die betroffenen Blätter, Blüten und Zweige vertrocknen mit schwarzer Färbung, sodass sie wie verbrannt aussehen.
In ihrer Heimat bildet die Weidenblättrige Birne zusammen mit Charakterpflanzen wie Echte Feige, Aprikose, Vogelkirsche, Schwarz-Pappel, Weichsel, Perückenstrauch lichte Wälder oder bewächst die trockenen Felshänge.
Bestäubt werden die Blüten von einer Vielzahl von Insekten, die hier nicht viel Federlesens darum machen, ob es sich um einen einheimischen Birnbaum oder eine Birnenart aus Kleinasien und umliegenden Gebieten handelt. Vor allem Honigbienen sind an den zahllosen weißen Blüten interessiert und sammeln hier reichlich Nektar und Pollen. Die Verbreitung der Samen erfolgt mittels Vögeln und kleiner Säuger, die an den Früchten naschen.
Mit ihren filzigen Blättern kann man die Weidenblättrige Birne leicht mit zwei Verwandten verwechseln, der Schneebirne Pyrus nivalis, die jedoch deutlich größer wird, und der Ölweiden-Birne Pyrus elaeagnifolia, bei der die Blätter lang gestielt und wesentlich größer ausfallen.
Die Sorte Pyrus salicifolia ‚Pendula’ hat steife, besonders überhängende Äste. Diese hat auch schon den Award of Garden Merit der Royal Horticultural Society gewonnen.
Die Zierbirnen der Weidenblättrigen Birnen kann man essen – sehr selten findet man sie unter der Bezeichnung nanto im Lebensmittelhandel. Die muss man aber wirklich mögen; die meisten Mitmenschen finden sie ungenießbar. Was nicht heißt, dass man sie nicht mit anderen Früchten zusammen zu Kompott verarbeiten kann.
Das Holz der Weidenblättrigen Birne ist homogen mit leicht unterscheidbaren Jahresringen und hat eine bräunlichgelbe bis dunkelrote Farbe. Beim Trocknen schrumpft und verzieht es sich kaum und reißt auch nicht. Besonders beliebt ist es als Furnier für Möbel und beim Bau von Musikinstrumenten.
Pflanze | Wuchs | Standort | Frucht & Ernte | Kaufen |
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Weidenblättrige BirnePyrus salicifoliaWildform | breit, aufrecht 3 - 8 m 3 - 4 m | | September - Oktober | |
Hängende Wildbirne 'Pendula'Pyrus salicifolia 'Pendula'malerisch im Wuchs - wie Olive | aufrecht 4 - 6 m 3 - 4 m |
| geschmacklich ungenießbar | ab 49,30 € |
Die Wildart der Weidenblättrigen Birne wird bis zu acht Metern hoch, zumindest in ihrer südeuropäischen und asiatischen Heimat. Bei uns bleibt sie meistens deutlich kleiner und ist damit auch für eher kleine Gärten geeignet. Hier findet sich besonders häufig die an eine Trauerweide erinnernde Sorte Pyrus salicifolia ‚Pendula‘, welche hängende Äste aufweist und mit maximal fünf Metern deutlich kleiner bleibt.
Im Durchschnitt kannst Du mit einem Jahreszuwachs von etwa 20 Zentimetern rechnen. Ab und zu mal einen Formschnitt vorzunehmen ist also nicht von der Hand zu weisen, vor allem wenn man die Weidenblättrige Birne als Spalierpflanze, Hecke oder Hochstämmchen und Kübelpflanze hält.
Typisch für die Weidenblättrige Birne sind ihre Blätter, die an die von Weidenbäumen erinnern. Genau wie diese sind sie lanzettlich oder schmal-elliptisch geformt und haben einen glatten Rand. Bezeichnend für diese Birnenart ist, dass sie so gut wie keinen Stiel haben und ebenso wie die jungen Triebe dicht silbrig-filzig behaart sind. Nur die Oberseite der Blätter wird mit der Zeit kahl und sieht dann dunkelgrün aus.
Vor diesem grau-dunkelgrünen Hintergrund kommen im Frühjahr die großen cremeweißen Blüten besonders gut zur Geltung, die in 6-8-blütigen Trauben zusammensehen. Die Birnen sind ziemlich winzig und werden nur etwa drei Zentimeter lang. Mitunter sind sie eher kugelig als birnenförmig. Das Fruchtfleisch ist steinhart und birgt die kleinen braunen Samen; reif sind die Zierbirnen, wenn sie sich von grün nach gelblich verfärben und beginnen die ersten dunklen Flecken auf der Schale zu bekommen.
Kann man, muss man nicht. Soll heißen, besonders lecker sind die kleinen kugeligen bis birnförmigen Früchte nicht. Vor allem sind sie steinhart und ziemlich sauer. In ihren Heimatländern sammeln einige Leute sie trotzdem und machen sie süß-sauer mit Zucker und Essig gekocht in Gläser ein.
Weidenblättrige Birne ist nicht heimisch, aber dennoch Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen und Schmetterlingsraupen