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Oleander (Nerium oleander)
Wut_Moppie/

OleanderRosenlorbeer

Nerium oleander

Das Wichtigste auf einen Blick

nicht heimische Wildform (Neophyt) Gehölz nicht winterhart giftig lange Blühzeit
  • Drei bis sechs Meter hoher Strauch oder Baum
  • Gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse
  • Vom Mittelmeerraum bis nach China wild vorkommend
  • Bereits in der Antike bekannte Gift- und Zierpflanze
  • Ledrige, dunkelgrüne Blätter
  • Große duftende Blüten in verschiedenen Farben
  • Nur begrenzt winterhart, vorzugsweise im Haus oder unter Glas überwintern
  • Benötigt feuchten Lehmboden mit viel Sonne
  • In allen Teilen giftig, vor allem für Pferde gefährlich
  • Kann Hautreizungen und allergische Reaktionen hervorrufen
🏡 Standort (bevorzugt)
Licht: Sonne
Boden: durchlässig bis lehmig
Wasser: frisch bis trocken
Nährstoffe: nährstoffreicher Boden
PH-Wert: basisch / kalk
Kübel/Balkon geeignet: ja
🌱 Wuchs
Pflanzenart: Gehölz
Wuchs: buschiger Strauch oder kleiner Baum
Höhe: 3 - 6 m
Breite: 80 - 180 cm
Zuwachs: 20 - 30 cm/Jahr
schnittverträglich: ja
frostverträglich: bis -6 °C (bis Klimazone 9)
Wurzelsystem: Flachwurzler
🌼 Blüte
Blütenfarbe: rosa
Blühzeit:
Blütenform: trugdoldenförmig
🍃 Laub
Blattfarbe: grün
Blattphase: wintergrün
Blattform: fleischig-ledrig, lanzettförmig
ℹ️ Sonstiges
ist giftig: Blätter, Blüten, Rinde giftig
Pflanzen je ㎡: 1
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Enzianartige
Familie: Hundsgiftgewächse
Gattung: Oleander
Diese Pflanze ist in Mitteleuropa nicht heimisch
Markus Wichert

Bedenke, die auf heimische Wildpflanzen angewiesenen Tierarten, wie die meisten Wildbienen- und Schmetterlingsarten sowie davon abhängige Vögel, sind von einem dramatischen Artenschwund betroffen. Mit heimischen Arten kannst du etwas zum Erhalt beitragen.

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Oleander?

Oleander oder Rosenlorbeer (Nerium oleander) ist ein immergrüner aufrechter und ausladender Strauch oder Baum, der eine Höhe von 3-6 Metern erreicht und zur Familie der Hundsgiftgewächse (Apocyanaceae) gehört. In freier Wildbahn wachsen sie vom Mittelmeerraum bis nach China in periodisch überschwemmten Flussbetten und deren Ufern. In warmen Regionen ist er vielerorts verwildert.

Die schmalen, 6-20 Zentimeter langen Blätter sind lanzettlich, ledrig mit einer dunkelgrün glänzenden Oberseite, graugrünen Unterseite und glattem Rand und stehen zu dritt an kurzen Stielen.

Die 3-5 Zentimeter breiten, intensiv duftenden Blüten stehen in Trugdolden mit bis zu 80 Exemplaren. Sie sind fünfzählig, radiärsymmetrisch und zwittrig, mit kleinen dreieckigen Kelchblättern und trichterförmig verwachsenen und ausgebreiteten gelben, roten oder weißen Kronblättern. Bei den Früchten handelt es sich um bis zu 20 Zentimeter lange, trockene Balgfrüchte, die sich mit Klappen öffnen und die dicht behaarten kegelförmigen Samen freigeben.

Oleander im Garten

Quelle: Iva Vagnerova/shutterstock.com

Standort

Im Freiland gedeiht der Oleander am besten in einem feuchten und nährstoffhaltigen, gut durchlässigen Boden mit reichlich Sonne. Im Wintergarten oder Gewächshaus hält man ihn in einer lehmhaltigen Erde mit ordentlich Feuchtigkeit, Düngung und Licht; im Winter sollte man ihn nur vorsichtig gießen.

Schnitt

Oleander gilt als gut schnittverträglich und muss ab und zu kräftig gestutzt werden, damit er schön buschig wächst und nicht blühfaul wird. Schneiden sollte man ihn im September und gegebenenfalls unter Glas im späten Winter oder zeitigen Frühjahr. Beim Hantieren sollte man Handschuhe tragen, denn der giftige Saft des Oleanders kann erhebliche Hautreizungen verursachen.

Vermehrung

Oleander kann man im Frühjahr mit Samen vermehren. Im Sommer lassen sich auch Stecklinge abnehmen, die man am besten mit reichlich Bodenwärme bewurzelt.

Verwendung

In wärmerem Klima lässt sich der Oleander als Hecke, Solitär oder in Rabatten mit anderen Sträuchern kultivieren. Bei Frostgefahr hält man ihn besser in Kübeln und Pflanzgefäßen und holt ihn im Winter in Gewächshaus oder Wintergarten.

Schädlinge

Draußen ist der Oleander recht unempfindlich und hat selten mit Schädlingen und Krankheiten zu tun. Unter Glas im Wintergarten oder im Gewächshaus treten mitunter Spinnmilben und Schild- sowie Schmierläuse auf, vor allem wenn er zu warm gehalten wird; im Winter sind 5-10 °C ideal. Oleandermotten (Syntomeida epilais) sind ein Fressfeind, der bei uns nicht vorkommt und der ihm nur in Nordamerika zum Problem werden kann. Hungrige Säugetiere wie Rehe und Kaninchen hält er sich mit seinen Toxinen erfolgreich vom Leib.

Ökologie

Die Blüten des Oleanders sind selbststeril und müssen von Insekten bestäubt werden, sie liefern allerdings trotz ihres hohen Schauwertes nur wenig Pollen und Nektar. Viele Besucher finden sich daher in unseren Breiten nicht ein. Die bisweilen geäußerte Befürchtung, dass Honigbienen am Oleander Pollen sammeln und damit den Honig vergiften ist daher unbegründet.

Bei uns tritt nur selten im Alpenraum der bunt gezeichnete und bis zu 12 Zentimeter lange Oleanderschwärmer (Daphnis nerii) als Wanderfalter auf; seine Raupen fressen Oleanderblätter und machen sich mit den darin enthaltenen Giftstoffen für Vögel und andere Fressfeinde ungenießbar. Spinnen und Wespen sind davon allerdings unbeeindruckt.

Wissenswertes

Oleander ist in allen Teilen giftig und enthält herzwirksame Cardenolidglykoside wie Oleandrin und Neandrin. Der Saft kann beim Hantieren zu Hautreizungen führen. Die Giftwirkung war bereits in der Antike bekannt, und schon die alten Ägypter und Griechen nutzten Oleander als Heilpflanze, unter anderem als Gegenmittel bei Schlangenbissen. Entsprechende Hinweise auf medizinische Anwendungen finden sich bei Dioskurides, Plinius d. Ä. und Theophrast. Als Zierpflanze war er bei den Römern sehr beliebt, wie verschiedene Wandgemälde in Pompeji und Rom zeigen – ein Motiv, das auch spätere Künstler wie Vincent van Gogh und Gustav Klimt übernahmen.

Neben der Wildform gibt es über 400 Zuchtsorten im Gartenfachhandel. Es gibt einfache und gefüllte Blüten, weiße, rosafarbene, rote und fliederfarbene und auch Farben, die normalerweise nicht vorkommen wie gelb, apricot oder lachsfarben. Sie unterscheiden sich zudem in Frosthärte und Wuchshöhe.

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Fotos (5)

Gesamte Pflanze Oleander
Wut_Moppie/
Blüte Oleander
Alvesgaspar, 3.0,
Frucht Oleander
Krzysztof Ziarnek, Kenraiz, 4.0,
Gesamte Pflanze Oleander
Zeynel Cebeci, 4.0,
Blüte Oleander
Iva Vagnerova/

Sortentabelle

Nerium oleander
Wut_Moppie/
Nerium oleanderOleander
  • nicht heimisch (Neophyt)
Nerium oleander 'Album Plenum'
Forest and Kim Starr, CC BY 2.0,
Nerium oleander 'Album Plenum'Oleander 'Album Plenum'
  • nicht heimische Sorte (Neophyt)
Nerium oleander 'Emile Sahut'
Nahhana/
Nerium oleander 'Emile Sahut'Oleander 'Emile Sahut'
  • nicht heimische Sorte (Neophyt)
Nerium oleander 'Hardy Red'
Amornie/
Nerium oleander 'Hardy Red'Oleander 'Hardy Red'
  • nicht heimische Sorte (Neophyt)
PflanzeWuchsStandortBlüte
OleanderNerium oleanderWildform buschiger Strauch oder kleiner Baum
3 - 6 m
80 - 180 cm


Kübel geeignet

Oleander 'Album Plenum'Nerium oleander 'Album Plenum'aufrecht, stark wachsend
3 - 6 m


Kübel geeignet

Oleander 'Angiolo Pucci'Nerium oleander 'Angiolo Pucci'helle gelb-orange Blütenaufrecht, buschig
50 - 150 cm
50 - 100 cm


Kübel geeignet

Oleander 'Belle Helene'Nerium oleander 'Belle Helene'rosa Blütenschlank, aufrecht
2 - 3 m
50 - 100 cm


Kübel geeignet

Oleander 'Cavalaire'Nerium oleander 'Cavalaire'tiefrosa Blütenaufrecht, buschig
3 - 4 m


Kübel geeignet

Oleander 'Ed Barr'Nerium oleander 'Ed Barr'rein weiße Blütenaufrecht, buschig
3 - 4 m


Kübel geeignet

Oleander 'Emile Sahut'Nerium oleander 'Emile Sahut'alte Sortestraff aufrecht, buschig
3 - 6 m


Kübel geeignet

Oleander 'Emilie'Nerium oleander 'Emilie'starkwachsende Sorteaufrecht, buschig, stark
1 - 5 m


Kübel geeignet

Oleander 'Emma'Nerium oleander 'Emma'kleiner Wuchsklein, aufrecht, dicht, schwach
1 - 3 m


Kübel geeignet

Oleander 'Framboise'Nerium oleander 'Framboise'rote Blütenaufrecht, buschig, mittelstark
2 - 3 m


Kübel geeignet

Oleander 'Geant des Batailles'Nerium oleander 'Geant des Batailles'gefüllte, rote Blüteaufrecht, buschig
3 - 6 m


Kübel geeignet

Oleander 'General Pershing'Nerium oleander 'General Pershing'rote, doppelte Blütenaufrecht, buschig, mittel- bis starkwachsend
1 - 3 m


Kübel geeignet

Oleander 'Hardy Red'Nerium oleander 'Hardy Red'gesunde, robuste Sorteaufrecht, buschig, kompakt
40 - 50 cm


Kübel geeignet

Oleander 'Isle of Capri'Nerium oleander 'Isle of Capri'robusteste, gelb blühende Sorteaufrecht, buschig
1 - 1,5 m


Kübel geeignet

Oleander 'Jardin du Luxembourg'Nerium oleander 'Jardin du Luxembourg'weiße, sehr große Blütenaufrecht, buschig, mittelstark
80 - 120 cm


Kübel geeignet

Oleander 'La Fontaine'Nerium oleander 'La Fontaine'doppelte, rosa gefüllte Blütenaufrecht, buschig, mittelstark
80 - 100 cm


Kübel geeignet

Oleander 'Louis Pouget'Nerium oleander 'Louis Pouget'starkwachsende alte Sorteaufrecht, buschig, stark
1 - 3 m


Kübel geeignet

Oleander 'Luteum Plenum'Nerium oleander 'Luteum Plenum'gelbe, gefüllte Blütenstraff aufrecht, buschig
70 - 120 cm


Kübel geeignet

Oleander 'Marie Gambetta'Nerium oleander 'Marie Gambetta'gelbe, einfache Blütenaufrecht, buschig
40 - 100 cm


Kübel geeignet

Oleander 'Mont Blanc'Nerium oleander 'Mont Blanc'weiße, gefüllte Blütenaufrecht, buschig, stark
70 - 120 cm


Kübel geeignet

Oleander 'Nana Rosso'Nerium oleander 'Nana Rosso'schwachwüchsige Sorteaufrecht, buschig, dicht, kompakt, schwach
50 - 100 cm


Kübel geeignet

Oleander 'Papa Gambetta'Nerium oleander 'Papa Gambetta'kompakter Wuchsaufrecht, kompakt, dicht
1 - 1,5 m


Kübel geeignet

Oleander 'Pink Beauty'Nerium oleander 'Pink Beauty'starkwachsende Sorteaufrecht, buschig
50 - 300 cm


Kübel geeignet

Oleander 'Roseum Plenum'Nerium oleander 'Roseum Plenum'große, gefüllte, rosa Blütenaufrecht, buschig, stark
80 - 100 cm


Kübel geeignet

Oleander 'Soeur Agnes'Nerium oleander 'Soeur Agnes'starkwüchsige Sorteaufrecht, buschig
1 - 1,2 m


Kübel geeignet

Oleander 'Soeur Elisabeth'Nerium oleander 'Soeur Elisabeth'Dauerblüher mit rosa Blütenaufrecht, buschig
1 - 1,2 m


Kübel geeignet

Oleander 'Souvenier des Iles Canaries'Nerium oleander 'Souvenier des Iles Canaries'mittelstarker Wuchsaufrecht, buschig
1 - 2 m


Kübel geeignet

Oleander 'Villa Romaine'Nerium oleander 'Villa Romaine'robuste Sortestraff aufrecht, buschig
60 - 100 cm


Kübel geeignet

Häufige Fragen

Welche Temperatur hält Oleander aus?

Die meisten Oleandersorten sind frostempfindlich und überstehen bestenfalls kurzfristig Temperaturen um den Gefrierpunkt. Daher muss man sie im Haus überwintern. Einige wenige Züchtungen vertragen Minusgrade bis ­10 °C

Wie pflege ich Oleander im Winter?

Im Winter hält man den Oleander vorzugsweise bei 5-10 °C und gießt ihn nur noch sparsam. Möglichst mit Belüftung und nicht im dunklen Keller, auch wenn er in der Ruhe nicht allzu viel Licht benötigt. Bei zu hohen Temperaturen könnte er austreiben, und die Gefahr eines Befalls mit Spinnmilben, Weiße Fliege oder Läusen wächst. Im Winter kann man die Zeit nutzen und ihn kräftig zurückschneiden.

Ist Oleander giftig?

Ja, in allen Teilen. Er enthält Cardenolidglykoside wie Oleandrin und Neandrin, die die Herztätigkeit beeinflussen und für Störungen im Magen-Darm-Trakt sorgen. Bereits das Hantieren mit der Pflanze, bei dem man mit dem Saft in Berührung kommt, führt zu schweren Hautreizungen und allergischen Reaktionen. Man darf den Schnitt auch nicht verbrennen, denn die Giftwirkung bleibt auch im Rauch erhalten und verursacht Atemprobleme und Bindehautentzündungen.

Bei einer innerlichen Vergiftung kommt es zu übermäßigem Speichelfluss, Krämpfen, Übelkeit und Erbrechen und Durchfällen, die Herztätigkeit steigt zunächst zu einem Rasen an, später verlangsamt sich der Puls. Hände und Füße werden infolge mangelnder Durchblutung eiskalt, und auch das Nervensystem wird in Mitleidenschaft gezogen. Muskelzittern und Schläfrigkeit münden schlimmstenfalls im Koma und können zum Tod führen. Die gute Nachricht: Oleander schmeckt so bitter, dass man nur schwerlich auf die Idee kommt, tödliche Dosen davon zu sich zu nehmen.

Ist Oleander für Tiere giftig?

Vögel und Nagetiere sind im Gegensatz zu Mensch, Hund und Katze relativ unempfindlich gegenüber den im Oleander enthaltenen Herzglykosiden. Am ehesten bedroht sind Kühe, Schafe, Ziegen und Pferde, wenn Pflanzenteile ins Heu geraten. Bei einem Pferd gelten 100 Gramm getrocknete Oleanderblätter als tödliche Dosis – umso gefährlicher, als dass der Grünschnitt süß schmeckt und die Gifte beim Trocknen erhalten bleiben. Eine Vergiftung mit Oleander äußerst sich vor allem mit Durchfällen und einem beschleunigten, später abnorm verlangsamten Puls.

Wert für Insekten und Vögel

Oleander ist nicht heimisch. Wir haben leider keine genauen Daten zum Wert für Bienen, Schmetterlinge & Co. Häufig haben aber heimische Pflanzen einen höheren ökologischen Nutzen.

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Themen

Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
Thomas Puhlmann
Thomas Puhlmann Balkongärtner
Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkon- und Kleingärtner
26.07.2024