Bei der Pflege von Lavendel ist das regelmäßige Schneiden der größte Aufwand. Ansonsten sind die Pflanzen, einmal etabliert und gut angewachsen, ziemlich robust und pflegeleicht. Und bei weitem nicht so kapriziös wie manche Hobbygärtner denken.
Lavendel gießen
Das Schöne am Lavendel: Er ist urlaubsfest und kann im Sommer gerne mal eine Weile ohne Deine Gießkanne trocken stehen, ohne gleich beleidigt zu reagieren. Im Gegenteil: Er ist warme und trockene Standorte gewöhnt und hat sich mit seinen behaarten Trieben und Blättern bestens daran angepasst – die Haare sind nichts anderes als ein Verdunstungsschutz, mit dem das Blattwerk bei offenen Spaltöffnungen nicht zu viel Wasser verliert. In gleicher Mission findet die lange Pfahlwurzel irgendwo tief in der Erde immer noch etwas Feuchtigkeit.
- Trotzdem wächst Lavendel mit gleichmäßiger Feuchtigkeit besser als bei lang anhaltender Trockenheit – sonst hätte er sich seine Heimat in der Wüste gesucht.
- Wenn Du ihn im Sommer nach einem heißen Tag mit einem durchdringenden Gießen bedenkst wird er das mit reichlichem Austrieb und vielen Blüten danken.
- Wie bereits beschrieben gilt es dabei Staunässe unbedingt zu verhindern – dann lieber mal ein paar Tage trocken stehen lassen. Stehende Nässe erweist sich sehr schnell als tödlich und lässt die Wurzeln faulen.
- Daher unser Tipp, einen lehmigen Boden immer mit Sand oder feinem Kies aufzulockern, damit das Wasser nicht stehenbleibt und irgendwelche Pilzerkrankungen begünstigt.
Schädlinge beim Lavendel
Die meisten Schädlinge und Krankheiten hält sich Lavendel mit seinem aromatischen Lavendelöl vom Leib. Trotzdem gibt es einige Ausnahmen:
- Vor allem bei zu feuchtem Stand kann Grauschimmel (Botrytis spec.) zum Verhängnis werden. Er lässt die Wurzeln und bodennahen Triebe verfaulen.
- Schaumzikaden sind eher lästig denn schädlich.
- Weitere Schädlinge beim Lavendel sind die Raupen von Blattkäfern (Arima marginata), Wicklern (Eulia ministrana) und Gallmücken (Resseliella spec.). Sie spielen in Lavendelfeldern eine größere Rolle als im Garten – wie das bei Monokulturen nun mal so oft der Fall ist.
- Gleiches gilt für die Winden-Glasflügelzikade (Hyalesthes obsoletus), die in Südfrankreich den Lavendel als Wirtspflanze benutzt; bei uns sucht sie sich lieber etwas häufigeres, vor allem Acker-Winde und Brennnesseln.
- Bei alten Exemplaren können am nicht mehr ganz so fitten Holz Pilzerkrankungen wie Hallimasch (Armillaria spec.) auftreten.
Dafür zwei gute Nachrichten zum Thema Schädlinge bei Lavendel:
- Die meisten Blattläuse hassen ihn wie die Pest– sie lassen sich noch nicht einmal in seiner näheren Umgebung nieder, sodass man blattlausgefährdete Pflanzen mit ihm davor schützen kann. Nur einige unerschrockene Pflanzenvampire lassen sich trotzdem am Lavendel nieder, wie Eucaria elegans.
- Auch Schnecken machen einen großen Bogen um Lavendelsträucher, bestenfalls mit Ausnahme frischer Sämlinge. Dafür müssen die Nacktschnecken aber schon sehr hungrig sein.

Weitere Ratgeber und Hinweise zur Pflanze
Wie jeder Lavendel muss auch Lavendel schneiden regelmäßig geschnitten werden, damit er schön buschig wächst, reichhaltig blüht und der Strauch nicht vergreist. Mindestens einmal, besser zweimal im Jahr. Wie das genau funktioniert zeigen wird Dir in unserem Ratgeber Lavendel schneiden.
Beim Thema Lavendel haben wir die Blütenpracht der südfranzösischen Lavendelfelder vor Augen. Da ist es deutlich wärmer als bei uns – daher erscheint die Frage durchaus berechtigt, ob Lavendel winterhart ist oder nicht. Die Antwort ist kein klares Ja oder Nein, sondern etwas komplizierter. Welche Sorten winterhart sind und welche nicht erklären wir Dir in unserem Ratgeber zur Winterhärte von Lavendel.
Lavendel vermehren wirst Du erst einmal im Gartenhandel kaufen und im Garten pflanzen. Danach kannst Du ihn mit Stecklingen vermehren. Auch eine Aussaat von Lavendel mit selbst geernteten oder gekauften Lavendelsamen ist bei einigen Arten möglich. Was Du dabei alles beachten musst verraten wir Dir in unserem Ratgeber Lavendel vermehren.
Wohin mit Lavendel pflanzen im Garten? In unserem Ratgeber Lavendel pflanzen geben wir Dir dazu wertvolle Tipps und verraten, was für eine Erde Lavendel braucht, wie man ihn richtig pflanzt und ob man Lavendel düngen muss.
Lavendel ist nicht grundsätzlich giftig, aber man sollte einige Regeln im Umgang beherzigen. Selbst bei einer so alten Heilpflanze kann man Fehler in der Anwendung machen, etwa mit Lavendelöl auf der Haut, bei Kindern und schwangeren Frauen und nicht zuletzt auch bei Haustieren, für die Lavendel teilweise tatsächlich giftig ist. Das Wichtigste zum Thema kannst Du in unserem Ratgeber Ist Lavendel giftig? nachlesen.
Viele nicht einheimische Pflanzen haben in unserem Garten einen geringen ökologischen Wert. Wie ökologisch ist Lavendel im Garten? macht da wie andere Lavendelsorten eine Ausnahme: Er liefert wenigstens Bienen und Schmetterlingen reichlich Nahrung, und sogar die Gartenabfälle vom Lavendel schneiden lassen sich noch sinnvoll nutzen. Näheres kannst Du in unserem Ratgeber nachlesen.
Einen im Freiland gut etablierten Lavendelbusch sollte man am besten nie mehr umpflanzen. Bei Lavendel im Topf oder Kübel ist es hingegen unvermeidlich, wenn die Pflanzen zu groß geworden sind. Die vertragen das aber auch wesentlich besser. Was es beim Lavendel umpflanzen alles zu beachten gibt erfährst Du in unserem Ratgeber.
Lavendelsträucher lassen sich nicht nur im Garten pflanzen – gerade die kleineren Sorten machen sich auch gut im Topf oder Kasten auf dem Balkon. In unserem Ratgeber Lavendel als Balkonbepflanzung geben wir Dir eine Reihe von Tipps, wie das mit dem Überwintern von Lavendel auf dem Balkon funktioniert und was Du sonst noch alles beachten solltest.
Lavendel hat keine besonderen Ansprüche an den Boden; er darf auch ruhig eher mager ausfallen, Hauptsache er ist locker und lässt keine Staunässe zu. Düngen sollte man Lavendel nur vorsichtig, wenn überhaupt; er neigt dazu mit zu wenig Blüten auszutreiben und anfällig für Krankheiten und Schädlinge zu werden.
Die Lavendelblüten von Was kann man mit Lavendel machen? sind eigentlich viel zu schade für den Kompost; sie lassen sich nicht nur zu Lavendelsäckchen verarbeiten, sondern auch in der Küche als Gewürz verwenden. Wie man Kräuter der Provence, Lavendelblütenessig und Lavendelsirup selber machen kann verraten wir Dir in unserem Ratgeber.
Lavendelblüten sind in der Küche oder als Duftkissen beim Menschen wesentlich beliebter als bei einigen ungebetenen Insekten: Sie halten nicht nur Kleidermotten und Lebensmittelmotten fern, sondern auch Mücken. Wir verraten Dir in unserem Ratgeber Lavendel gegen Mücken, wie Du Dir die Plagegeister vom Hals hältst.
Beim regelmäßigen Schneiden von Lavendel fallen jede Menge Lavendelblüten an. Die Lavendelernte lässt sich vielseitig einsetzen, nicht nur in der Küche als Gewürz: In unserem Ratgeber findest Du Anleitungen und Rezepte vom Lavendelbad über Lavendelsäckchen gegen Motten bis Lavendelseife selber machen, Wissenswertes über Lavendel als Heilpflanze und viele andere wertvolle Tipps.