https://www.naturadb.de/pflanzen/jasminum-officinale/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis humos |
Wasser: | frisch bis trocken |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Pflanzenart: | Gehölz |
Wuchs: | kletternd |
Höhe: | 5 - 10 m |
Breite: | 1 - 2 m |
Zuwachs: | 30 - 50 cm/Jahr |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | einfach, sternförmig |
Blütenduft: | ja |
Blattfarbe: | mittelgrün |
Blattform: | unpaarig gefiedert mit elliptischen Fiederblättchen |
Bedenke, die auf heimische Wildpflanzen angewiesenen Tierarten, wie die meisten Wildbienen- und Schmetterlingsarten sowie davon abhängige Vögel, sind von einem dramatischen Artenschwund betroffen. Mit heimischen Arten kannst du etwas zum Erhalt beitragen.
Echter Jasmin (Jasminum officinale) gehört zu den Ölbaumgewächsen (Oleaceae) und stammt aus einem Gebiet zwischen Kaukasus, Nordchina, Nordiran, Afghanistan und dem Himalaya, wo er bis auf eine Höhe von 4000 Metern vorkommt. Er bevorzugt trockene lichte Wälder, Waldränder und Gebüsche in der Nähe von Bachläufen und Flussufern.
Es handelt sich beim Echten Jasmin um eine schnellwachsende windende Kletterpflanze, die ihre Blätter im Herbst je nach Klima zumindest teilweise abwirft. Die gegenständig stehenden Blätter sind unpaarig gefiedert mit 5-9 elliptischen Fiederblättchen, die jeweils bis zu sechs Zentimeter lang sind und eine kräftige lange Spitze aufweisen. Als Spreizklimmer kann er eine Höhe von bis zu zehn Metern erreichen. Die Stängel selbst sind dünn und vierkantig oder gefurcht und bleiben lange Zeit grün; im Alter werden sie holzig und hellbraun.
Die wohlriechenden Blüten des Echten Jasmin erscheinen vom Sommer bis in den frühen Herbst hinein. Sie stehen endständig in doldenähnlichen Scheinrispen mit jeweils 5-10 Exemplaren; sie sind leuchtend weiß und bis zu zwei Zentimeter breit, mit einem 0,5-2 Zentimeter langen Blütenstiel. Die Kelchblätter bleiben mit 1-3 Millimetern klein und werden den von fünf im unteren Anteil verwachsenen Kronblättern deutlich überragt. Bisweilen ist die Außenseite der Kronblätter violett überhaucht, die Kronröhre hat eine Länge von zwei Zentimeter und ist nur zwei Millimeter breit. Im Inneren stehen zwei kurze Staubblätter und ein oberständiger Fruchtknoten mit dünnem Griffel und kopfiger Narbe. Die Hochblätter sind grün, linealisch und 2-10 Millimeter lang.
Früchte gibt es in unseren Breiten eher selten; die Beeren sind kugelig und färben sich bei der Reife von grün über rot nach schwarzviolett.
Echter Jasmin braucht einen frischen bis mäßig trockenen, fruchtbaren und durchlässigen Boden mit vollem Licht bis leichtem Schatten. Im Sommer braucht er reichlich Wasser und Nährstoffe und ist für einen stickstoffarmen Dünger dankbar. Hohe Luftfeuchtigkeit nimmt er dankbar zur Kenntnis. Im Winter sollte er eher trocken stehen; der Wurzelballen sollte nur nie völlig trocken sein. Er gilt als leicht frostempfindlich, aber winterhart bis -15 °C. Kübelpflanzen von Jasmin sollte man sicherheitshalber im Haus überwintern lassen.
Ein regelmäßiger Schnitt ist bei Jasminum officinale nicht erforderlich; es reicht, wenn Du nach der Blütezeit die alten und abgeblühten Teile abschneidest. Du kannst die Kletterpflanzen aber gerne auch nach Deinen Wünschen zurechtstutzen, wenn sie sich zu sehr ausbreiten.
Echter Jasmin lässt sich im Sommer mit halbverholzten Stecklingen vermehren. Von tief herabhängenden Zweigen kannst Du auch Absenker machen.
Mit seinem kletternden Wuchs erobert der Echte Jasmin Rankgitter, Zäune, Pergolen und Mauern. Als Kübelpflanze ist er transportabel, sodass man ihn auf Balkon und Terrasse unterbringen und bei ungewöhnlich kalten Temperaturen ins Haus holen kann.
Besonders häufig finden sich Blattläuse am Jasmin, seltener Schmierläuse; in großer Zahl führen sie zu verunstalteten Blättern.
Die Blüten duften am Nachmittag und Abend am stärksten – das deutet bereits darauf hin, dass Nachtfalter die bevorzugten Bestäuber sind. Sie kommen mit ihren langen Rüsseln gut in die engen Kronröhren und den darin verborgenen Nektar.
In wärmeren subtropischen Zonen ist der Echte Jasmin mittlerweile vielerorts als Neophyt eingebürgert, so auch in Mittel- und Südeuropa, etwa auf der Iberischen Halbinsel über Frankreich und Italien bis zum Balkan; ebenso auf den Westindischen Inseln und in Florida. Stellenweise findet man ihn auch ausgewildert in Baden-Württemberg, im Salzburger Land und in Südtirol, wo er als fest etabliert gilt.
Der Name Jasmin leitet sich vom persischen jasamin ab; der Artname besagt, dass er offizinell, also als Heilpflanze gebräuchlich ist. Er wird als antiseptisches und entzündungshemmendes Mittel bei Hautkrankheiten eingesetzt; in China ist er bis heute zur Behandlung von Hepatitis, Krätze und Gürtelrose üblich. Im Ajurveda macht man sich seine entspannenden und beruhigenden Eigenschaften zunutze. Zudem hat Jasmin den Ruf, als Aphrodisiakum müde Männer munter zu machen.
Achtung: In der Schwangerschaft sollte man auf die Heilwirkung verzichten, denn das Kraut wirkt auch emmagog, heißt es fördert die Durchblutung in der Gebärmutter und kann schlimmstenfalls einen Abort verursachen.
Beliebt ist der Zierstrauch vor allem wegen seiner wohlriechenden Blüten, die ein ätherisches Jasminöl liefern. Sie werden erst abends gesammelt, wenn der Duft am intensivsten und der Ölgehalt am höchsten ist. In Parfüms und in der Kosmetikindustrie erfreut sich Jasminöl großer Beliebtheit; kleine Mengen reichen aus, um für ein ausgiebiges Geruchserlebnis zu sorgen. Die ganzen getrockneten Blüten machen in China aus Schwarztee aromatisierten Jasmintee.
Nach Europa gelangte er vermutlich dank der Mauren, die ihn auf Sizilien und auf der iberischen Halbinsel in Gärten anpflanzten. Im 16. und 17. Jahrhundert erfreuten sich vor allem die gefüllten Sorten einer großen Beliebtheit. Den Award of Garden Merit hat Jasminum officinale ‚Argentovariegatum’ mit ihren cremeweiß panaschierten Blättern gewonnen.
Nur sehr bedingt – er gilt als winterhart bis -15 °C. Daher pflanzt man ihn in unseren Breiten am besten als Kübelpflanze, die man im Herbst rechtzeitig vor den Frösten ins Haus transportieren und etwas wärmer überwintern kann. Hier sollte man den Wurzelballen nie austrocknen lassen, aber so viel Wasser wie im Sommer braucht der Echte Jasmin im Winterstand nicht; auch düngen ist hier nicht erforderlich, da er ohnehin nicht wächst.
Echter Jasmin ist absolut unverkennbar – spätestens am charakteristischen Geruch der Blüten lässt er sich leicht erkennen. Darüber hinaus typisch sind die weißen sternförmigen Blüten mit enger Kronröhre, die dünnen kletternden Triebe und die unpaarig gefiederten Blätter.
Jasmin wächst recht flott – im Sommer kann er bis zu einem halben Meter zulegen. Klimmend erreicht er eine Höhe von bis zu zehn Metern, aber als Kübelpflanze muss er mit der Rankhilfe vorlieb nehmen und wird nur so hoch wie Du es ihm vorgibst.
Echter Jasmin ist nicht heimisch. Wir haben leider keine genauen Daten zum Wert für Bienen, Schmetterlinge & Co. Häufig haben aber heimische Pflanzen einen höheren ökologischen Nutzen.