https://www.naturadb.de/pflanzen/eruca-vesicaria-ssp-sativa/
Licht: | Sonne |
Boden: | normal bis lehmig |
Wasser: | trocken |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Pflanzenart: | Zweijährige |
Wuchs: | krautig, aufrecht |
Höhe: | 15 - 50 cm |
Breite: | 20 - 40 cm |
Wurzelsystem: | Pfahlwurzler |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | traubenförmig |
Blattfarbe: | grün |
Blattform: | buchtig fiederteilig, meist kahl, meist ganzrandig |
Wildbienen: | 32 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
Raupen: | 2 (davon keine spezialisiert) |
ist essbar |
Blätter Verwendung: Gemüsegarten, Frischverzehr, Salat, Sauce/Dip, medit. Küche |
Anzeige*
Garten-Senfrauke, Öl-Rauke oder Raukenkohl (Eruca sativa) ist inzwischen unter der italienischen Bezeichnung Rucola besser bekannt. Bei dem früher als Unkraut angesehenen Mitglied aus der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae) handelt es sich um ein ursprünglich in der Mittelmeerregion beheimatetes ein- bis zweijähriges Kraut, das eine Wuchshöhe von 40-80 Zentimetern erreicht und sich aus Gärten verwildert selten und unbeständig auf Ruderalstellen und Wegrändern findet.
Die aufrechten verzweigten Stängel sind kantig gestreift. Daran stehen die wechselständigen Blätter, die von unten nach oben hin kleiner werden. Sie sind kahl, leierförmig fiederteilig mit zwei bis vier Abschnitten auf jeder Seite und haben beim Zerreiben einen intensiven Geruch.
Als Blütenstände werden lockere endständige Trauben mit nur wenigen gestielten Blüten gebildet. Bei diesen handelt es sich um typische vierzählige Kreuzblüten, mit schmal-eiförmigen braunvioletten Kelchblättern und genagelten Kronblättern, die weiß bis cremefarben gefärbt sind und eine feine braunviolette Aderung aufweisen.
Die Früchte sind 20-35 Millimeter lange, zusammengedrückte Schoten mit einem langen flachen Schnabel. Sie liegen dem Stängel dicht an und enthalten zahlreiche kleine braune Samen.
Die Garten-Senfrauke bevorzugt einen frischen bis mäßig trockenen nährstoffreichen Sand- und Lehmboden mit viel Wärme. Sie bevorzugt Halbschatten.
Ein Schneiden ist bei der Garten-Senfrauke nur zur Ernte erforderlich.
Die Vermehrung erfolgt mithilfe der reichlich gebildeten Samen, die man aus den im Herbst reifenden Schoten gewinnen kann. Ansonsten sorgt die Garten-Senfrauke für Selbstaussaat.
Die Garten-Senfrauke ist als alte Heil- und Gewürzpflanze gut für den Nutzgarten geeignet, macht sich aber auch anderweitig gut mit ihren durchaus dekorativen Blättern.
Schnecken und Blattläuse wird man an der Senfrauke öfter finden. Bei feuchten Verhältnissen tritt Mehltau oder Grauschimmel auf.
Die Blüten der Garten-Senfrauke werden von einer Vielzahl von Insekten besucht, vornehmlich Bienen. Den Pollen sammelt die Gemeine Sandbiene Andrena flavipes als Proviant für ihren Nestbau.
Die Garten-Senfrauke ist schwer im Kommen, denn inzwischen gilt die früher als Unkraut verachtete Pflanze als beliebte Zutat für Salate und andere Gerichte. Man kennt das im Deutschen häufig nicht ganz richtig als Rauke bezeichnete Kraut besser unter seiner schweizerischen Bezeichnung Rucola.
Die Landgüterverordnung Karls des Großen capitulare de villis empfiehlt den Anbau explizit. Damit machte sich der Kaiser bei der Kirche nicht unbedingt beliebt, denn das Kraut gilt als stärkend für die Manneskraft. Deshalb war der Anbau der Garten-Senfrauke in den Klostergärten der Mönche untersagt.
Aus den fetthaltigen Samen lässt sich ein Öl gewinnen, das in der Industrie als Schmierstoff oder als Massageöl verwendet wird, sowie ein senfähnliches Gewürz. Sie enthalten vor allem das charakteristische Senföl sowie Erucasäure, Linolensäure, Ölsäure, Flavonoide und Alkaloide.
Zweijähre Pflanzen bilden im ersten Jahr meist nur eine flache Rosette. Im nächsten Jahr wächst die Pflanze in die Höhe, blüht und versamt sich. Die Pflanze stirbt und aus dem Samen entsteht die nächste Generation.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Garten-Senfrauke kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Rucola lautet die aus der italienischsprachigen Schweiz stammende Bezeichnung der Garten-Senfrauke Eruca sativa. Sie wurde bereits von den alten Römern in der Küche verwendet. In Deutschland erfreut sich das frühere Unkraut immer größerer Beliebtheit, und man verwendet es in Salaten und in Pesto als Ersatz für Basilikum, zur Dekoration oder heiß in Pizzen und Aufläufen, Risotto oder Eintöpfen. Dafür erntet man die jungen Grundblätter, bevor die Pflanzen die blühenden Stiele ausbilden. Mit ihren Bitterstoffen und dem leicht pfeffrigen Geschmack gilt Rucola als appetitanregend, harntreibend und nicht zuletzt aphrodisierend. Auf der Insel Ischia im Golf von Neapel gilt der Likör Rucolino als verdauungsfördernde lokale Spezialität.
Die jungen Blätter von Eruca sativa verwendeten bereits die alten Römer in ihrer Küche. Die Pflanze war dem Fruchtbarkeitsgott Priapus geweiht, denn ihr Genuss galt als potenzsteigernd – einer der Gründe, warum sie in mittelalterlichen Klostergärten verboten war.
Der Name des beliebten Salates leitet sich vom lateinischen eruca ab, aus dem später ruca und schließlich im Italienischen ruchetta wurde. Rucola nennt man das Kraut in der italienischsprachigen Schweiz, rouquette im französischen Languedoc und Rousillon), in der Gegend um Nizza riquette. Im Deutschen verwendet man oft die fälschliche Bezeichnung Rauke, die botanisch eigentlich der Senf-Rauke Sisymbrium vorbehalten ist. Mit der Raute oder Wein-Raute Ruta graveolens ist sie nicht näher verwandt.
Übrigens kann man auch die Samen essen; sie haben einen leicht pfeffrigen Geschmack.
Garten-Senfrauke ist nicht heimisch, aber dennoch Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen und Schmetterlingsraupen