https://www.naturadb.de/pflanzen/citrus-x-aurantium/
Licht: | Sonne |
Boden: | durchlässig bis lehmig |
Wasser: | frisch |
Pflanzenart: | Gehölz |
Höhe: | 5 - 10 m |
Breite: | 3 - 4 m |
Zuwachs: | 20 - 30 cm/Jahr |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | doldentraubenförmig |
Blattfarbe: | dunkelgrün |
Blattform: | eiförmig |
Bedenke, die auf heimische Wildpflanzen angewiesenen Tierarten, wie die meisten Wildbienen- und Schmetterlingsarten sowie davon abhängige Vögel, sind von einem dramatischen Artenschwund betroffen. Mit heimischen Arten kannst du etwas zum Erhalt beitragen.
Bitterorange oder Pomeranze (Citrus x aurantium) ist ein immergrüner Baum mit einer rundlichen Krone, der 5-10 Meter hoch wird. Die beliebte Zierpflanze aus der Familie der Rautengewächse (Rutaceae) hat dornenbewehrte Triebe und eiförmige bis länglich-eiförmige mittelgrüne Blätter, die 7-10 Zentimeter lang werden und einen geflügelten Stiel, glatten Rand sowie eine glänzende Oberseite aufweisen.
Die duftenden rein weißen fünfzähligen und radiärsymmetrischen, größtenteils zwittrigen und teils rein männlichen Blüten sind zwei Zentimeter groß und stehen einzeln, paarig oder in kleinen Trauben in den Achseln der Blätter. Die orangefarbenen Früchte sind 5-7 Zentimeter lang und leicht flachkugelig, mit einer dicken und runzeligen Schale. Sie enthalten mit dünnen weißen Häutchen umgebene Segmente, in denen sich die spitz eiförmigen Samen befinden. Die Fruchtreife zieht sich bis ins nachfolgende Frühjahr hinein.
Im Pflanzgefäß hält man die Bitterorange am besten in einem lehmhaltigen Boden und mit viel Licht. Vor allzu praller Sonne muss sie allerdings geschützt werden, und für etwas Luftfeuchtigkeit aus der Sprühflasche ist sie dankbar. Im Freien sollte man auf eine gut durchlässige, neutrale bis leicht saure Erde achten. Hier darf sie ruhig in der Sonne stehen. Auf ausreichendes Gießen muss man achten, und gegebenenfalls sollte man ab und zu düngen.
Ein Schneiden ist eigentlich nur erforderlich, wenn man die Bitterorange in Form bringen oder vertrocknete Zweige entfernen möchte.
Die Vermehrung der Bitterorange erfolgt mit Samen, die man bei mindestens 16 °C im Frühling aussäen kann. In der Regel sind sie nicht sortenrein. Von den Bäumen kann man die noch nicht vollständig verholzten Triebe als Stecklinge abnehmen.
Die Bitterorange ist frostempfindlich und übersteht Temperaturen um den Gefrierpunkt nur kurzfristig. Daher hält man sie vorzugsweise unter Glas in Gewächshaus oder Wintergarten. Im Sommer kann sie draußen stehen, muss aber im Herbst zum Überwintern ins Haus geholt werden.
Im Freien ist die Bitterorange anfällig für die Phytophthora-Wurzelfäule, im Gewächshaus oder Wintergarten für Spinnmilben, Weiße Fliege, Schild-, Woll- und Schmierläuse.
Bleiben tierische Bestäuber aus, greift die Bitterorange zur Selbstbefruchtung. Ansonsten tun die aromatisch duftenden Blüten alles, um eine Vielzahl von Insekten anzulocken. In den Abendstunden und in der Nacht wird der Geruch noch intensiver, um nachtaktive Bestäuber anzulocken.
Dem Anlocken hilfreicher Tiere dient auch die unübersehbare Farbe der Früchte, die vor allem Säugetiere auf sich aufmerksam machen. Sie sorgen auch für die Verbreitung der Samen, die den Verdauungstrakt unbeschadet passieren.
Den Namen hat die Bitterorange von ihrem unverkennbaren Aroma, die Pomeranze vom lateinischen pomus aurantium, sinngemäß goldfarbener Apfel, den Carl von Linné als Citrus aurantium übernahm. Das x im Namen besagt, dass es sich dabei nicht um eine Ursprungsart, sondern um eine Hybride handelt.
Die Früchte der Bitterorange sind etwas kleiner und deutlich bitterer als die der Orange oder Apfelsine. Genetischen Analysen zufolge handelt es sich um eine Hybride aus Pampelmuse (Citrus maxima) und Mandarine (Citrus reticulata). Sie stammt ursprünglich aus China und ist im 11. Jahrhundert nach Italien gekommen, von wo aus sie mit ihren duftenden Blüten und exotischen Früchten vor allem im Barock Verbreitung in den eigens für solche Gewächse gebauten Orangerien fand.
In der Küche verwendet man die aromatische äußere Schale für kandiertes Orangeat zum Backen und Orangenmarmelade, wie sie für das englische Breakfast typisch ist. Schale und Saft werden zu Likören und Limonade verarbeitet. Orangenblüten sind eine beliebte Zutat für Schwarz- und Kräutertee, die damit einen charakteristischen Geschmack und Geruch bekommen.
Für die Parfümerie liefert die Bitterorange gleich drei etherische Öle: Petitgrainöl gewinnt man aus den Blättern, Neroliöl aus den Blüten und Bitterorangenöl aus dem äußersten Teil der Fruchtschalen. Orangenblütenöl ist ein Abfallprodukt aus der Wasserdampfdestillation von Neroliöl, das aus Kondenswasser mit Spuren des Öls besteht. Das bekannteste Parfüm mit Bitterorange ist sicherlich das Kölnisch Wasser, Eau de Cologne, welches Bitterorangenöl enthält.
Bitterorangen kann man essen, sie sind allerdings wie der Name bereits vermuten lässt wesentlich bitterer als ihre süßen Verwandten. Die Schalen kocht man zu Orangenmarmelade, kandiert sie zu Orangeat oder verwendet sie zur Herstellung von Limonaden und Likören wie dem bekannten Curaçao. In der tamilischen Küche legt man die unreifen Früchte in Salz ein. Belgisches Witbier wird mit der Schale gewürzt, in Griechenland die Frucht zu süßem Kompott verarbeitet, in Finnland und Schweden getrocknet im Lebkuchen gebacken. In Mittel- und Südamerika stellt man aus dem Saft der Bitterorangen eine Marinade für Fleisch her, in der Türkei und im Irak ist er als Säuerungsmittel für Salate, Eintöpfe und andere Gerichte beliebt.
Will man die eigenen Bitterorangen aus Gewächshaus oder Wintergarten ernten, muss man sich bis zum Winter gedulden. Sie benötigen zum Ausreifen eine kühle Periode und sind daher frühestens im Januar ausgereift. Im Zweifelsfalle wartet man besser noch etwas länger.
Pomeranzen sehen von außen ähnlich aus wie normale Orangen, sie sind allerdings etwas kleiner und vor allem wesentlich schrumpeliger. Schneidet man sie durch, werden die Unterschiede noch augenfälliger: Der weiße Anteil der Schale ist wesentlich dicker als bei der süßen Cousine. Sie liefert das Orangeat, das vor allem in der Weihnachtsbäckerei beliebt ist und für das man die zerkleinerte Schale in Zuckerlösung kandiert. Das Fruchtfleisch schmeckt sehr bitter und ist pur praktisch ungenießbar; das ändert sich, wenn man den Saft zu Erfrischungsgetränken verarbeitet, wie dem italienischen Aranciata Amara. Zudem enthalten die Bitterorangen wesentlich mehr Kerne als die süßen Apfelsinen.
Bitterorange ist nicht heimisch. Wir haben leider keine genauen Daten zum Wert für Bienen, Schmetterlinge & Co. Häufig haben aber heimische Pflanzen einen höheren ökologischen Nutzen.