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Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis lehmig |
Wasser: | feucht bis frisch |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Pflanzenart: | Gehölz |
Höhe: | 6 - 8 m |
Breite: | 3 - 5 m |
Zuwachs: | 30 - 50 cm/Jahr |
frostverträglich: | bis -34 °C (bis Klimazone 4) |
Wurzelsystem: | Tiefwurzler |
Blütenfarbe: | rosa |
Blühzeit: | |
Blütenform: | traubenförmig |
Blattfarbe: | rot |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | herzförmig |
Wildbienen: | 4 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
ist essbar | Blätter, Blüten, Schoten |
Pflanzen je ㎡: | 1 |
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Kanadischer Judasbaum (Cercis canadensis) erfreut sich vor allem wegen seiner üppigen Blütenpracht wachsender Beliebtheit in europäischen Gärten. Er gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) und stammt aus dem östlichen Nordamerika, wo er von Zentralmexiko bis nach Michigan und New Jersey wild im Unterholz von Mischwäldern wächst.
Es handelt sich dabei um breit ausladenden, oft mehrstämmigen kleinen Baum oder großen Strauch, der eine Höhe von 6-8 Metern erreicht und relativ langsam wächst. Seine Rinde ist glänzend dunkelbraun und glatt, im Alter wird sie schuppig und rissig und zeigt mitunter kastanienbraune Flecken. Die Äste sind zickzackförmig und recht schlank, fast schwarz und mit Korkwarzen überzogen. Seine 2,5 Zentimeter großen kastanienfarbenen Winterknospen sind rundlich.
Die wechselständig stehenden, 7-12 Zentimeter langen papierartigen Blätter sind lang, dünn und rund gestielt, herzförmig mit einer kleinen Spitze, ganzrandig und im Austrieb prächtig bronzefarben bis fast schwarz, später dunkelgrün mit einer etwas helleren Unterseite; letztere ist bisweilen spärlich behaart, und gegen Ende des Jahres stellt sich eine gelbe Herbstfärbung ein. Die Nebenblätter am Blattgrund sind hinfällig.
Die Blüten des Kanadischen Judasbaumes erscheinen noch vor dem Laubaustrieb; sie sind bis zu 1,5 Zentimeter lang und stehen zu 2-8 Exemplaren in zahlreichen, direkt an den Ästen stehenden Büscheln. Ihre Form entspricht den typischen fünfzähligen und zwittrigen, zygomorphen Leguminosenblüten mit Flügeln, Fahne und Schiffchen, die Farbe ist purpur, karmin oder rosa und eher selten reinweiß. Der schräge Kelch ist dunkelrot und glockenförmig mit fünf Zähnen. Im Inneren der Blüten sitzen zehn Staubblätter in zwei Reihen, wobei die der inneren etwas kürzer ausfallen. Der Fruchtknoten ist oberständig und sitzt schräg in der Kelchröhre.
Als Früchte werden die typischen Hülsenfrüchte der Familie gebildet; bei dieser Art sind diese 5-10 Zentimeter lang, braun, flach, kahl, beiderseits gespitzt und bohnenartig und enthalten 10-12 sechs Millimeter breite braune und linsenförmige Samen. Die Samenreife erfolgt von August bis Oktober.
Der Kanadische Judasbaum stammt aus ähnlichen Breitengraden wie unseren und erweist sich im Garten als weitestgehend winterhart. Nur die jungen Triebe und frisch gepflanzte Bäume sind noch recht empfindlich und müssen mit etwas Winterschutz vor den ärgsten Minusgraden geschützt werden. Falls die noch nicht vollständig verholzten Triebe erfrieren treibt der Baum trotzdem erneut aus. Insgesamt gilt er als wesentlich frostverträglicher als der nahe verwandte Gewöhnliche Judasbaum Cercis siquilastum.
Er bevorzugt eine tiefgründige und feuchte, fruchtbare und vor allem gut durchlässige lehmhaltige Erde und einen vollsonnigen Stand oder zumindest Halbschatten; im Schatten kümmert er vor sich hin und blüht nur ungern. Der pH-Wert des Boden sollte neutral bis alkalisch sein. Staunässe gilt es unbedingt zu vermeiden, die mag er überhaupt nicht. Eher erträgt er vorübergehende Trockenheit, denn dank seiner tiefreichenden Wurzeln findet er recht zuverlässig irgendwo noch etwas Feuchtigkeit.
Meistens reicht es vollkommen aus, wenn Du im Spätwinter oder zeitig im Frühjahr noch vor dem Austrieb schiefe und überkreuzende Äste abschneidest. Bei einigen Sorten kannst Du um diese Zeit alle paar Jahre auch einen radikalen Rückschnitt vornehmen und alles bis auf zwei oder drei Knospen zurechttrimmen. Meistens entwickelt er sich aber am besten, wenn Du ihn vollkommen in Ruhe wachsen lässt. Mitunter ist das sogar ratsam, denn der Saft kann bei empfindlichen Personen allergische Hautreizungen hervorrufen. Daher ist das Tragen von Handschuhen beim Hantieren mit dem Judasbaum auf jeden Fall anzuraten.
Die Vermehrung mit Samen ist im Herbst nach der Samenreife direkt im Freiland möglich. Diese lassen sich problemlos aus den reifen Hülsen ernten. Ein amerikanischer Trick, um sie besser keimen zu lassen: Wasser aufkochen, vom Herd nehmen und die Samen eine knappe Minute lang in einem Sieb hineinhalten. Klingt brachial, soll aber gut funktionieren.
Ansonsten kannst Du wesentlich einfacher halbverholzte Stecklinge abnehmen und bewurzeln. Sorten lassen sich nur durch Veredelung auf eine wüchsige Unterlage vermehren; ansonsten musst Du einen jungen Judasbaum kaufen und mit einigem Vorsprung im Garten ansiedeln.
Mit seinem unübersehbaren frühjährlichen Blütenreichtum glänzt der Kanadische Judasbaum vor allem als prachtvoller Solitär, aber er lässt sich auch ebenso gut in Gehölzgruppen, die kleineren Sorten auch in Strauchrabatten oder an Mauern und Zäunen ziehen. Er gilt als rauchhart und verträgt auch das raue innerstädtische Klima.
Als relativ robuster Baum wird der Kanadische Judasbaum vor allem an unzuträglichen Standorten von Krankheiten und Schädlingen heimgesucht. Schildläuse und Zwergzikaden saugen am frischen Grün, und mitunter treten Pilzerkrankungen wie Verticillium-Welke und Rostpilze auf.
Auch wenn der Kanadische Judasbaum bei uns nicht heimisch ist, findet man trotzdem vor allem Bienen am reichhaltigen Blütenschmuck – das reich gedeckte Büffet lassen sich die fleißigen Nektarsammlerinnen nicht entgehen. Allerdings ist der Lohn der Bestäubung nicht so ohne weiteres zu erreichen, denn er ist weit unten in den Blüten lokalisiert, sodass es ausreichend langer Mundwerkzeuge bedarf. Größere Hummeln oder Holzbienen haben damit meistens keine Probleme. Die Samen werden vom Wind verbreitet, der die geöffneten Schoten ihrer Fracht entledigt. In seiner Heimat machen sich einige dort ansässige Schmetterlingsraupen über das Grün her, die es bei uns allerdings nicht gibt.
In unseren Gärten findet man von Cercis canadensis meistens die Sorte ‚Forest Pansy‘. Sie zeichnet sich durch ihre rosa Blüten und ungewöhnliche Laubfarbe aus: Genau wie die jungen Triebe sind die Blätter anfangs schwarzpurpurn, dann purpurrot und zuletzt dunkelgrün, einschließlich der Blattstiele. Bei ‚Ruby Falls‘ hängen die Zweige herab, ansonsten sind auch hier die Blätter auffällig dunkelviolett. Beide Sorten bekommen eine rote und orangene Herbstfärbung und wurden bereits mit dem Award of Garden Merit der Royal Horticultural Society ausgezeichnet.
Die Blätter und Blüten vom Kanadischen Judasbaum gelten als essbar; in den USA verzehrt man die Blüten frisch oder gebraten. In den südlichen Apalachen würzt man mit den Zweigen des Gewürzbaums (spicewood tree) Wildgerichte wie Reh, Hirsch oder Opossum. Das hat man von den amerikanischen Ureinwohnern übernommen, die die Blüten vom Kanadischen Judasbaum roh oder gekocht und die Samen geröstet verwendeten.
Das Herbstlaub von Cercis canadensis wird innerhalb von etwa einem Jahr zu wertvollem Laubkompost, den du zum Düngen deines Nutzgartens verwenden kannst. Nutze das Laub auch als Mulch, um den Boden vor Erosionen und Frost zu schützen. Ob als Kompost oder als Mulch – so förderst Du die Humusbildung.
Pflanze | Wuchs | Standort | Blüte | Kaufen |
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Kanadischer JudasbaumCercis canadensiserbsenähnliche Blütenknospen, sehr schöne Herbstfärbung | 6 - 8 m 3 - 5 m |
| ab 18,80 € | |
Kanadischer Judasbaum 'Forest Pansy'Cercis canadensis 'Forest Pansy'winterhart und pflegeleicht | aufrecht, locker 5 - 8 m 4,5 - 8 m | | ab 14,30 € | |
Kanadischer Judasbaum 'Hearts of Gold'Cercis canadensis 'Hearts of Gold'gelbes Laub, lila Blüten | aufrecht, mehrstämmig, gut verzweigt, dichtbuschig 3 - 4 m 2 - 2,5 m | | ab 92,20 € | |
Kanadischer Judasbaum 'Lavender Twist'Cercis canadensis 'Lavender Twist'blüht vor Blattaustrieb | gut verzweigt und dichtbuschig, überhängende Krone 2 - 4 m 2 - 3 m |
| ab 77,10 € | |
Kanadischer Judasbaum 'Little Woody'Cercis canadensis 'Little Woody' | ab 70,50 € | |||
Kanadischer Judasbaum 'Merlot'Cercis canadensis 'Merlot'dekoratives, dunkelrotes Laub | aufrecht, breit, ausladend 3 - 4 m 3 - 4 m |
| ab 14,30 € | |
Kanadischer Judasbaum 'Pink Pom Poms'Cercis canadensis 'Pink Pom Poms'gefüllte, pinkfarbene Blüten | aufrecht Wuchs mit breiter, lockerer Krone 3 - 7 m 4 - 5 m | | ab 83,40 € | |
Kanadischer Judasbaum 'Rising Sun'Cercis canadensis 'Rising Sun'schöner Farbwechsel der Blätter | Strauch, mehrstämmig, aufrecht, verzweigt 3 - 4 m 1,5 - 3 m | | ||
Kanadischer Judasbaum 'Royal White'Cercis canadensis 'Royal White'Blüten vor dem Blattaustrieb | aufrecht, buschig, verzweigt 5 - 7 m 3 - 6 m |
| ab 82,40 € | |
Kanadischer Judasbaum 'Ruby Falls'Cercis canadensis 'Ruby Falls'robust, winterhart | gut verzweigter Strauch, aufrecht, hängende Zweige 2 - 4 m 1,5 - 3,5 m |
| ab 79,20 € | |
Kanadischer Judasbaum 'Texas White'Cercis canadensis 'Texas White'schönes Solitärgehölz | breit, ausladend, gut verzweigt, aufrecht 2 - 3 m 2 - 3 m | | ab 98,90 € |
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
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Der Kanadische Judasbaum wird 6-8 Meter hoch und 8-10 Meter breit. Typisch ist der kurze verdrehte Stamm bei Bäumen, oft wächst er aber auch als mehrstämmiger Strauch mit ausladenden Ästen und einer breiten Krone.
Faustregel: Unter optimalen Bedingungen erreicht ein 10 Jahre alter Kanadischer Judasbaum eine Höhe von rund fünf Metern. Er ist also nicht unbedingt einer der schnellsten und bleibt so klein, dass er auch für kleine bis mittelgroße Gärten geeignet ist.
Der Kanadische Judasbaum Cercis canadensis ist ein 6-8 Meter und bis zu 10 Meter breiter kleiner Baum oder großer Strauch, meist mit mehreren verdrehten Stämmen und einer breit ausladenden Krone. In der Jugend ist die dunkle Rinde glatt und glänzend, später wird sie längsrissig und schuppig. Seine Äste sind schlank und zickzackförmig; daran erscheinen im April und Mai an Stamm und Ästen Büschel aus roten bis rosafarbenen, selten auch weißen Blüten. Die typischen Leguminosenblüten haben einen dunkelroten abgeschrägten Kelch und eine 1,5 Zentimeter lange Krone mit Fahne, Flügel und Schiffchen. Erst nach den Blüten erfolgt der Laubaustrieb; die Blätter sind lang und dünn gestielt, mit einer herzförmigen Spreite und glattem Rand. Zunächst sind sie kupfer- oder bronzefarben, erst später werden sie dunkelgrün; im Herbst verfärben sie sich gelb. Im Spätsommer und Herbst erscheinen auch die Früchte, dünne bohnenähnliche Hülsen von 5-10 Zentimeter Länge mit linsenförmigen braunen Samen.
Den deutschen Namen hat der Judasbaum, also die Familie Cercis einschließlich Kanadischem Judasbaum Cercis canadensis und Gewöhnlicher Judasbaum Cercis siliquastrum bekommen, weil sich der Legende nach der trügerische Jünger Judas Ischariot nach dem Verrat an Jesus an einem solchen aufgehangen haben soll. Die Blüten des Baumes sind daraufhin schamhaft errötet.
Dagegen stammt der von Carl von Linné gewählte Gattungsname Cercis aus dem Griechischen, wo damit das Weberschiffchen bezeichnet wurde. Beim Weben rauscht es ähnlich wie die Blätter des Judasbaumes oder die der Zitter-Pappel (Populus tremula), wie schon Aristoteles anmerkte. Der Artname canadense ist selbsterklärend und deklariert Kanada als eines seiner Ursprungsgebiete, er wächst allerdings auch weiter südlich bis nach Zentralmexiko hinein.
Üppig und vor allem äußerst ungewöhnlich, denn die karminroten oder purpurfarbenen, bei der beliebten Sorte ‚Forest Pansy‘ rosa Blüten erscheinen noch vor den Blättern direkt an den Ästen und am Stamm. In unseren Breiten kommt diese Stammblütigkeit oder Cauliflorie bei Bäumen und Sträuchern nicht vor, mit Ausnahme des in Mitteleuropa beheimateten Johannisbrotbaumes (Ceratonia siliqua). Der bekannteste Vertreter mit caulifloren Blüten ist der Kakaobaum (Theobroma cacao), bei den die Früchte ebenfalls direkt kurz gestielt am Stamm sitzen.
Ja, wie es sich für einen Hülsenfrüchtler gehört bildet er Hülsenfrüchte. Diese erscheinen ebenso wie die Blüten in großer Zahl direkt am Stamm und an den Ästen; sie werden 5-10 Zentimeter lang und sind beiderseits spitz, braun, flach und kahl. Im Inneren sitzen 10-12 braune Samen, die in ihrer Form und Farbe an Linsen erinnern und auch tatsächlich essbar sind – ebenso wie die Blüten wurden sie bereits von den amerikanischen Ureinwohnern verzehrt.
Den Kanadischen Judasbaum kann man am leichtesten mit Stecklingen vermehren. Allerdings gilt das nur für die Wildart, Sorten wie ‚Ruby Falls‘ oder ‚Forest Pansy‘ geben ihre Eigenschaften nur unvollständig an die nächste Generation weiter und müssen gepfropft oder okuliert werden. Man kann auch die Samen aussäen. Mit einer ziemlich rabiat anmutenden Methode sollen sie besonders zuverlässig keimen: eine Minute lang in heißes (nicht kochendes) Wasser tauchen, dann kalt abspülen und in Töpfe setzen.
Das ist natürlich Geschmackssache. Schön sind sie eigentlich alle, zumal sie ungewöhnlicherweise direkt am Stamm und an den Ästen blühen und dunkles Laub mit gelber Herbstfärbung aufweisen. In deutschen Gärten am beliebtesten ist die Sorte ‚Forest Pansy‘ mit tief dunkelroten Blättern und rosa Blüten, gefolgt von ‚Ruby Falls‘, bei der zudem die Äste herabhängen. Zumindest waren beide schön genug, um damit den Award of Garden Merit der Royal Horticultural Society einzuheimsen.
Kanadischer Judasbaum ist nicht heimisch, aber dennoch Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen