https://www.naturadb.de/pflanzen/berberis-vulgaris/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Wasser: | frisch bis trocken |
Nährstoffe: | normaler Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Pflanzenart: | Gehölz |
Wuchs: | strauchartig, dicht verzweigt |
Höhe: | 2 - 3 m |
Breite: | 1 - 1,5 m |
Zuwachs: | 20 - 50 cm/Jahr |
windverträglich: | ja |
frostverträglich: | bis -34 °C (bis Klimazone 4) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Blütenfarbe: | gelb |
Blühzeit: | |
Blütenform: | schalenförmig |
Blütenduft: | ja |
Fruchtreife: | |
Fruchtfarbe: | rot bis blauschwarz |
Fruchtaroma: | säuerlich-saftig |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | eiförmig |
Dornen: | ja |
Bestandssituation (Rote Liste): | mäßig häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 2 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 1 |
Raupen: | 17 (davon 4 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 1 |
Nektarwert: | 3/4 - viel |
Pollenwert: | 2/4 - mäßig |
fressende Vogelarten: | 19 |
Vogelschutzgehölz & Vogelnährgehölz: | ja |
wird als Nistplatz verwendet: | gut |
als Landeplatz angeflogen: | sehr gut |
besitzt Dornen (bieten Vögeln Schutz): | ja |
fressende Säugetierarten: | 7 |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis subalpin (1000m-1100m1 / 1500m-2500m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Früchte Verwendung: Kräuter, Sauerkraut, Tabak |
Pflanzen je ㎡: | 2 |
Jahreszeitlich Aspekte: | Herbstfärbung |
Eignung im Hortus: Was bedeutet Hortus? |
gut geeignet für Pufferzone |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Die Echte Berberitze oder Sauerdorn (Berberis vulgaris) ist ein fruchttragender, dornenbewehrter Strauch aus der gleichnamigen Familie der Sauerdorngewächse (Berberidaceae). Der lateinische Name leitet sich vom arabischen berberi, Muschel ab und bezeichnet die Form der Blütenblätter. In Europa und Asien wächst sie wild und wird häufig als Ziergehölz verwendet. Ihre dichten Sträucher werden bis zu 2,5 Meter hoch und bilden im Frühjahr dichte Trauben mit goldgelben, bis zu neun Millimetern breiten Blüten, aus denen im Herbst knallrote eiförmige, bis zu einem Zentimeter lange Früchte entstehen. Im Herbst färbt sich das Laub der Berberitze bunt, bevor es abfällt. Die Blätter sind länglich-elliptisch und am Rand fein gesägt, auf der Oberseite dunkelgrün und unterseits etwas heller.
Die Berberitze bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit durchlässigem und kalkhaltigem Boden. In der Sonne ist der Fruchtansatz am reichhaltigsten. Sie ist ein Flachwurzler und verträgt Trockenheit problemlos. Im Winter übersteht sie auch starke Fröste.
Da die Dornensträucher schnell und ausladend wachsen, muss man sie regelmäßig mit einer Heckenschere bearbeiten. Dadurch wächst die Berberitze auch buschiger. Sie ist ausgesprochen schnittfest und treibt schnell wieder aus. Beim Hantieren sollte man tunlichst dicke Gartenhandschuhe tragen, um sich der spitzen Dornen zu erwehren.
Die Berberitze bildet unterirdisch verzweigend Ausläufer, die häufig in meterweitem Abstand von ihrem Ursprung ans Licht kommen. Diese kann man ausgraben und zur Vermehrung verwenden.
Berberitzen geben schöne Hecken in Gärten und Vorgärten und lassen sich auch vor Bäumen und Beeten pflanzen. Oft nutzt man sie als Blickschutz. Am Rand einer Straße zeigen sich die dichten Gehölze unbeeindruckt von Abgasen, Streusalz oder Trockenheit. Sie sind winterhart und windfest und bieten Vögeln guten Schutz beim Nisten. Dekorativ sind im Frühjahr die gelben Blüten, in Herbst und Winter die roten Früchte.
Der schlimmste Feind der Berberitze sind Rostpilze. Der Getreideschwarzrost Puccinia graminis überwintert in den Blättern und hat den Sauerdorn vielerorts an den Rand der Ausrottung gebracht. Fatal, zumal man früher die Sträucher häufig als Windschutz zur Einfassung von Getreidefeldern verwendete. Der Pilz zeigt sich mit gelbroten Flecken auf der Oberseite und hellgelben Sporenlagern auf der Unterseite.
Insbesondere bei kränklichen Pflanzen wird Mehltau zum Problem.
Berberitzensträucher haben tierischen Besuchern viel zu bieten: Im Frühjahr locken die nektar- und pollenreichen Blüten Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge an, im Herbst und Winter dienen die kleinen Früchte Vögeln und Kleinsäugern als Nahrung. Vor allem Amseln und andere Drosselarten machen sich im Herbst über die Büsche her. Zudem bieten die dornenbewehrten Hecken gute Nistmöglichkeiten.
Beachtlich ist der Bestäubungsmechanismus der Staubblätter: Sobald man sie berührt, klappen sie in Sekundenbruchteilen nach innen. Dadurch sorgen sie für die Bepuderung anfliegender Insekten mit Pollen.
Die Früchte der Berberitze sind extrem sauer, aber essbar und reich an Vitamin C, Spurenelementen und Mineralstoffen. Sie sind die einzigen Pflanzenteile, die kein Berberin und andere giftige Alkaloide enthalten. Der Verzehr der Blätter führt zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Nierenschäden.
Wurzel, Rinde und Früchte enthalten Farbstoffe, die man früher in der Färberei eingesetzt hat.
Pflanze | Wuchs | Standort | Frucht & Ernte | Kaufen |
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BerberitzeBerberis vulgarisrobust, winterhart, rote essbare Beeren | strauchartig, dicht verzweigt 2 - 3 m 1 - 1,5 m |
| säuerlich-saftig, rot bis blauschwarz August - September | ab 11,70 € |
Berberitze 'Alba'Berberis vulgaris 'Alba'Weiße Früchte | aufrecht 1 - 3 m 1 - 1,5 m |
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Berberitze 'Asperma'Berberis vulgaris 'Asperma'Früchte ohne Samen | aufrecht, buschig, verzeigt 2 - 2,5 m 1 - 1,5 m |
| rot | |
Rotlaubiger SauerdornBerberis vulgaris 'Atropurpurea'rotlaubige Blätter, orangerote bis dunkelrote Beeren | aufrecht, sehr dicht, leicht überhängend 2 - 2,5 m 1,5 - 2 m | | süß-säuerlich, länglich-oval, rot |
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
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Die knallroten Berberitzenfrüchte kann man bedenkenlos verzehren – ganz im Gegensatz zu den Blättern. Diese enthalten Giftstoffe und halten damit Fressfeinde ab. Die Früchte hingegen wollen gegessen werden, denn so sorgen sie für die Verbreitung. Sie sind allerdings selbst bei Vollreife außerordentlich sauer, sodass man sie vorzugsweise zu Marmelade oder Gelée verarbeitet. In Frankreich verwendet man für Konfitüre kernlose Sorten.
Neben den frischen lassen sich auch die getrockneten Berberitzen in der Küche verwenden; sie sind vor allem in der persischen und arabischen Küche ein beliebtes, frisch-säuerliches Gewürz für Reis und Fleischgerichte.
Die Berberitze ist eine alte Heilpflanze, die man in der Naturheilkunde bei Verdauungsstörungen und Lebererkrankungen mit Gallestau und Gelbsucht anwendet. Darüber hinaus gilt sie als fiebersenkend und antibakteriell, sodass sie sich bei Erkältungskrankheiten bewährt. Homöopathisch nutzt man Tinkturen und Globuli aus der Wurzel bei Erkrankungen von Leber, Galle und Nieren sowie bei grippalen Infekten.
Bei der Abwehr der Berberitze handelt es sich um Blattdornen, die an den Langtrieben sitzen und aus deren Achseln später im Jahr Kurzsprosse inklusive Blättern entstehen. Stacheln und Dornen sind wie so oft anders als im Sprachgebrauch üblich. So haben Rosen botanisch gesehen Stacheln und Kakteen haben Dornen. Stacheln sind Ausstülpungen der Epidermis und tiefer gelegener Gewebe und lassen sich leicht abstreifen. Dagegen handelt es sich bei Dornen um umgewandelte Sprosse, Blätter oder Wurzeln, die wesentlich fester mit der Pflanze verbunden sind.
Berberitze ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge, Schmetterlingsraupen und Vögel