Naturmodul: Benjeshecke

Benjeshecke

Die Benjeshecke ist eine Hecke aus aufgeschichtetem Gehölzschnitt. Sie bietet Lebensraum für Tiere, verwertet Grünschnitt sinnvoll und wird mit der Zeit zu einer lebendigen, blühenden Naturhecke

Im Garten fällt jede Menge Grünschnitt von Hecken, Sträuchern & Co. an. Aber wohin damit? Statt alles teuer zu entsorgen, kannst du mit einer Benjeshecke etwas richtig Sinnvolles tun: Du schaffst Lebensraum für Tiere, schützt deinen Garten vor Wind und Blicken – und verwertest deinen Grünschnitt nachhaltig. Win-win für dich und die Natur!

Was ist eigentlich eine Benjeshecke?

Die Benjeshecke wurde in den 1980er Jahren von dem Landschaftsgärtner Hermann Benjes bekannt gemacht, ist aber eigentlich eine uralte Methode. Schon früher wurde sie in der Landwirtschaft genutzt – zum Beispiel, um natürliche Grundstücksgrenzen zu setzen.
Die Idee dahinter: Aus Schnittgut wie Ästen, Zweigen und Laub entsteht eine lockere, lebendige Hecke, in der Tiere Schutz und Nahrung finden. Im Laufe der Zeit verdichtet sich die Hecke von selbst. Vögel und Wind tragen Samen ein, sodass sich nach und nach Gehölze oder Stauden ansiedeln. Die einst lockere Struktur wird zu einer blühenden, artenreichen Hecke.


Wer profitiert von der Benjeshecke?

Eine Benjeshecke ist wie ein Mini-Naturparadies – besonders in Gärten oder Siedlungen mit wenig naturnahen Rückzugsorten:

  • Vögel wie der Zaunkönig nutzen sie zum Nisten
  • Igel und andere Kleintiere finden dort Unterschlupf
  • Amphibien und Reptilien verstecken sich zwischen den Ästen
  • Insekten, Spinnen und Asseln fühlen sich wohl im feuchten Mikroklima

Mit wenig Aufwand entsteht so ein echter Hotspot für Artenvielfalt.

Vorteile für dich und deinen Garten 

  • Grünschnitt sinnvoll verwerten statt entsorgen
  • Wind- und Sichtschutz für Terrasse, Kompost oder Mülltonnen
  • Lebensraum schaffen – gerade in dicht bebauten Gegenden wichtig
  • Geld sparen – keine Entsorgungskosten, kein neues Material muss teuer gekauft werden

So legst du eine Benjeshecke richtig an

Bevor’s losgeht, überlege dir gut, wo die Hecke stehen soll – und wie lang oder hoch sie werden darf. Hier die wichtigsten Tipps:

  • Höhe: Praktisch sind ca. 1 bis 1,50 m – so lässt sich das Material gut stapeln. Für Sichtschutz gehen auch bis zu 2 m.
  • Pfosten setzen: Alle 50–90 cm je einen Pfahl, am Anfang und Ende jeweils zusätzlich.
  • Begrenzung: Die Pfähle stehen in zwei Reihen und halten das Material seitlich in Form.
  • Pfähle: Ideal sind robuste, unbehandelte Hölzer wie Eiche oder Kastanie, mit ca. 8–10 cm Durchmesser.
  • Länge der Hecke: es kommt darauf an, wie viel Grünschnitt und Äste zur Verfügung stehen - und wie viel Platz vorhanden ist. Eine Benjeshecke kann auch ein ganzes Grundstück einzäunen.

Aufbau: Von grob nach fein

Beim Aufbau deiner Benjeshecke ist die Reihenfolge entscheidend: Unten kommen grobe Äste, dicke Zweige oder kleine Stämme. Sie bilden eine stabile Basis und lassen Hohlräume entstehen, in denen sich Tiere wie Igel oder Amphibien sicher verstecken können. Nach oben hin wird das Material dann feiner. Da kommen dann dünne Äste oder Zweige zum Einsatz. Die stabilen unteren Schichten verhindern, dass alles zusammensackt – so bleibt Platz für Igel & Co. und niemand wird erdrückt.

Benjeshecke bepflanzen

Eine Benjeshecke kann auch mit verschiedenen Pflanzen begrünt werden, um sie noch lebendiger und vielfältiger zu machen. Dazu eignen sich Sträucher und Kletterpflanzen wie z.B. die Feldrose (rosa arvensis), das Gartengeißblatt (lonicera caprifolium) oder Kapuzinerkresse.

Benjeshecke
Benjeshecke | Cover

Entdecke die Tiere

Foto Braunbrustigel
© Michael Gäbler  /  Wikimedia Commons
Erinaceus europaeus Braunbrustigel
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